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Am kommenden Sonntag werden die Oscars vergeben, die Gala wird in mehr als 200 Länder live übertragen.

Foto: EPA/KAMIL KRZACZYNSKI

Die 81. Oscar-Verleihung am Sonntag wird jünger, opulenter und glamouröser - zumindest wenn es nach der US-Fernsehstation ABC geht. Der Sender hatte mit der Filmgala im vergangenen Jahr nur 32 Millionen Zuseher vor die Fernseher gelockt - der absolute Tiefpunkt. Der australische Schauspieler Hugh Jackman als Gastgeber sowie nominierte Medienstars wie Brad Pitt und Angelina Jolie sollen heuer für eine Trendwende sorgen. Der ORF überträgt die Gala zum zweiten Mal live und liefert dazu ein umfangreiches Rahmenprogramm.

Verjüngungskur gegen maue Quoten

Das geringste Zuschauerinteresse hatte die Gala zuletzt mit 33 Millionen Menschen vor den Fernsehbildschirmen erreicht, als 2003 das Filmmusical "Chicago" mit dem ausbrechenden Irak-Krieg konkurrieren musste. Dass der bissige US-Komiker Jon Stewart im vergangenen Jahr als Moderator noch weniger Interessierte ansprach, ließ bei den Verantwortlichen die Alarmglocken schrillen. Die kommerziell guten Zeiten, als etwa 1998 die Show mit dem Drama "Titanic" noch 55,2 Millionen in ihren Bann zog, konnten doch nicht einfach vorbei sein.

Die Verjüngungskur begann beim Moderator, auch der Look der Show soll laut US-Medien frischer und ein wenig unkonventioneller werden. Dass heuer einige der größten Stars als Nominierte im Publikum sitzen, sollte der Gala einen zusätzlichen Schub geben - ebenso wie die Frage, ob der verstorbene Heath Ledger für seine Joker-Interpretation im Batman-Film "The Dark Knight" posthum einen Oscar bekommt. Und erinnert dazu nicht auch "Der seltsame Fall des Benjamin Button" in seiner Konzeption frappierend an "Titanic"?

Rahmenprogramm

Die Gala wird in mehr als 200 Länder der Welt live übertragen. Auch in Deutschland (ProSieben) und Österreich (ORF) sollten die Marktanteile trotz nachtschlafener Stunde angesichts der nominierten Filme "Der Baader Meinhof Komplex" und "Revanche" nicht so schlecht sein. Der ORF hat rundherum zudem ein ausführliches Programmpaket geschnürt: Den Auftakt macht am Freitag (20.2.) ein "Doppelpack" des oscarnominierten österreichischen Regisseurs Götz Spielmann: Um 22.25 Uhr läuft die Schnitzler-Verfilmung "Spiel im Morgengrauen" mit Fritz Karl und Birgit Minichmayr, anschließend folgt der Krimi "Die Fremde" mit Goya Toledo und Martin Feifel.

Am Sonntag, nur wenige Stunden vor der Verleihung, feiert Ang Lees mehrfach Oscar-gekröntes Drama "Brokeback Mountain" mit Heath Ledger um 20.15 Uhr seine Fernsehpremiere. Im Anschluss hinterfragt Kirby Dick in der Doku "Zensur unter der Gürtellinie - Hollywoods Moralhüter" die Altersfreigaben und Regulierungsmethoden der Motion Picture Association of America. Schließlich meldet sich in der Nacht Elisabeth Scharang aus dem ORF-Newsroom, wo sie mit Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky und dem Dokumentarfilmer Hubert Sauper über die Bedeutung des Filmpreises diskutiert. Von 1.30 Uhr bis 5.30 Uhr führen schließlich Hannelore Veit und Filmmuseums-Leiter Alexander Horwath gemeinsam durch die (für Gehörlose auch untertitelte) Oscar-Nacht.

Am Montag (23.2.) stehen ab 21.50 Uhr die Highlights der Oscar-Nacht am Programm, anschließend ist im "Kulturmontag" eine Zusammenfassung der Ereignisse mit dem Team von Spielmann zu sehen. In der Reihe "art.film" wird zudem Jerry Lewis Tribut gezollt: Der Komiker, der heuer den Ehren-Oscar erhält, wird mit seinem letzten Streifen "Funny Bones" (1995) gewürdigt. (APA)