Europas größte Direktbank ING-DiBa, die auch in Österreich tätig ist, stellt sich auf einen schärferen Wettbewerb um Privatkunden ein. Die Bank erwarte in den kommenden Monaten einen zunehmenden Wettbewerb um die Spareinlagen, was zu niedrigeren Margen führen werde, erklärte der Chef der Tochter des niederländischen Finanzkonzerns ING, Ben Tellings, in einer Mitteilung vom Mittwoch in Frankfurt.

Tellings versicherte jedoch erneut, es sei - anders als beim Mutterkonzern ING - weder in Deutschland noch in Österreich ein Personalabbau geplant. Zum Ende des Geschäftsjahres 2008 arbeiteten knapp 2.800 Beschäftigte für die Direktbank, das waren 54 mehr als ein Jahr zuvor.

Keinerlei Abschreibungen

Zugleich bestätigte die Bank vorläufige Zahlen für das Krisenjahr 2008, die sie bereits Ende Jänner vorgelegt hatte: Der Gewinn vor Steuern verringerte sich binnen Jahresfrist um etwa zwölf Prozent auf 412 Mio. Euro. Tellings wies darauf hin, dass sein Institut im Zuge der Finanzmarktkrise keinerlei Abschreibungen vornehmen musste. Die Kernkapitalquote der ING-DiBa lag den Angaben zufolge im vergangenen Jahr konstant bei vergleichsweise guten 10,7 Prozent.

Obwohl zunehmend auch Großbanken um Privatanleger werben, konnte die Direktbank ihre Kundenzahl in Deutschland und Österreich um insgesamt rund drei Prozent auf knapp 6,7 Millionen steigern. Die Kundeneinlagen erhöhten sich ebenfalls um drei Prozent auf rund 64,4 Mrd. Euro. An Zinsen zahlte die Bank insgesamt deutlich mehr als 2 Mrd. Euro an ihre Kunden aus.

Die Ing DiBA Austria ist nach Eigenangaben die größte heimische Direktbank und beschäftigt 130 Mitarbeiter. (APA/dpa)