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Austria Kärnten Präsident Mario Canori zwischen FPÖ-Wahlkampf und Lizenz-Kampf.

Foto: APA/Eggenberger

Wien - Der Streit zwischen dem insolventen ehemaligen Zweitligaverein FC Kärnten und dem sich ebenfalls in finanzieller Schieflage befindlichen Bundesligisten Austria Kärnten um mehr als vier Millionen Euro geht in eine weitere Runde. Der FC bekam am Dienstag vom zuständigen Senat 2 der Fußball-Bundesliga 1,1 Millionen aus einer Klage über 4,15 Millionen zugesprochen. Die Austria hat gegen diese Entscheidung Einspruch angekündigt.

Der Ausgangspunkt der Kontroverse, die stets von Polit-Hick-Hack begleitet wird, liegt im Jahr 2007. Damals wanderte die Bundesligalizenz des oberösterreichischen Bundesligisten Pasching dank tat- und finanzkräftiger Mithilfe der Kärntner Landespolitik ins südlichste Bundesland. Statt wie ursprünglich vorgesehen wurde nicht der FC in einen Oberhaus-Club umgewandelt, sondern Austria Kärnten aus der Taufe gehoben. Die beiden Vereine schlossen eine Kooperationsvereinbarung ab.

Der "Retorten-Club" Austria Kärnten, der im für die EURO 2008 neu errichteten Wörthersee-Stadion spielt, übernahm unter anderem die Nachwuchs-Akademie des FC Kärnten. Dafür fordert der im Jahr 2008 in die Regionalliga abgestiegene FC im Vorjahr via Klage beim Senat zwei 3,0 Millionen Euro plus eine Ausbildungsentschädigung für 117 Nachwuchsspieler von 590.000 Euro. Eine zugesagte, aber nicht erfolgte Zahlung aus einem Vertrag mit Hauptsponsor Kelag soll 500.000 Euro betragen.

Der FC Kärnten meldete im November des Vorjahres Konkurs an, eine Fortführung des Spielbetriebes in der Regionalliga wurde vom Masseverwalter zu Jahresbeginn in Abrede gestellt. Dank der in Aussicht gestellten Million macht sich der laut Medienberichten mit sechs Millionen in der Kreide stehenden Club nun wieder Hoffnung, den Zwangsausgleich doch noch zu schaffen. (APA)