Im Vergleich zu derzeit im Einsatz befindlichen Fahrwerken ist Syntegra um 30 Prozent leichter und reduziert den Energieverbrauch um 20 Prozent. 

Das Revolutionäre an der Konstruktion der neuen Fahrwerke ist die Kombination eines getriebelosen Antriebs, der direkt an der Radachse sitzt, mit einem neuartigen kleinen und leichten Fahrwerk. Antriebs-, Fahrwerk- und Bremstechnik sind beim neuen Fahrwerk Syntegra von Siemens zu einem hochintegrierten, mechatronischen Gesamtsystem zusammengeführt. Im Vergleich zu derzeit im Einsatz befindlichen Fahrwerken ist Syntegra um 30 Prozent leichter und reduziert den Energieverbrauch um 20 Prozent, bei einem höheren Antriebswirkungsgrad. Weil kein Getriebe notwendig ist, wird kein Getriebeöl benötigt. Somit entsteht weder Verschmutzung noch lästiger Getriebelärm. Motorgeräusche werden durch den Verzicht auf einen Eigenlüfter deutlich reduziert.

Höhere Zugladung

Syntegra bringt einen Gewichtsvorteil von rund vier Tonnen pro Wagen. Das bedeutet für Bahnbetreiber die Möglichkeit einer höheren Zugladung. Ganz konkret können 50 Personen mehr mitgenommen oder mehr Ausrüstung installiert werden. Verzichtet man darauf, dann ist eine Energieeinsparung von 340 MWh und damit eine Kostenreduktion von 27.000 Euro pro Zug und Jahr möglich, und auch das Klima profitiert, werden doch 235.000 kg CO2 weniger produziert. Die Menge entspricht 1,1 Mio. PKW-Kilometern oder dem durchschnittlichen jährlichen Stromverbrauch von 113 Haushalten.

Syntegra war eine der sechs Neuentwicklungen, die für den österreichischen Staatspreis Innovation nominiert wurden, der letztlich an Fronius ging. 600 Einreichungen standen zur Auswahl. Die neuen Fahrwerke werden derzeit in München getestet. (20.2.2009)