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Harte Zeiten für Shahar Peer.

Foto: APA/EPA

Dubai - Die Organisatoren des WTA-Turniers von Dubai sind sich sicher: Hätte die israelische Tennisspielerin Shahar Peer, der von den Vereinigten Arabischen Emiraten kein Visum erteilt worden war, am Bewerb teilgenommen, wären Proteste bzw. ein Fan-Boykott die Folge gewesen. Peer selbst sprach in einem Statement von einem "sehr schwierigen Moment" und verlieh ihrer Hoffnung auf geeignete Maßnahmen seitens der WTA Ausdruck.

"Für mich ist es persönlich und beruflich ein sehr schwieriger Moment", betonte Peer, die sich zugleich bei Freunden, Fans und anderen Spielerinnen bedankte. "Ich bin aber zuversichtlich, dass die Tour die geeigneten Maßnahmen ergreifen wird, um solche Ungerechtigkeiten in Zukunft zu verhindern und dass ich nicht mehr zu Schaden komme. In keinem Sport sollte Platz für Politik oder Diskriminierung sein."

"Die Stimmung ist sehr angespannt"

Die Turnier-Veranstalter selbst versuchten die Einreiseverweigerung in die VAE, die keine diplomatischen Beziehungen mit Israel unterhalten, mit den möglichen Folgen einer Turnierteilnahme zu erklären. "Die Stimmung in der Bevölkerung ist im Nahen Osten weiterhin sehr angespannt", verwies Turnierdirektor Salah Tahlak auf die dreiwöchige israelische Militäroffensive im Gaza-Streifen, bei der 1.300 Palästinenser und 13 Israelis starben.

"Die Anwesenheit von Frau Peer hätte unsere Fans verärgert. Schon in Neuseeland hat es bei einem anderen Turnier Proteste gegen sie gegeben. Es herrschte Sorge um Frau Peer und die Angst, dass es neuerlich zu Protestaktionen kommen könnte", erklärte Tahlak. "Wir wollen den Sport nicht politisieren, aber wir müssen gegenüber den jüngsten Ereignissen in der Region sensibel sein und die Spieler und Fans aus verschiedenen Nationen nicht verschrecken bzw. ihre Sicherheit riskieren."

Die WTA wird beim Boardmeeting in kommenden Monat die Zukunft des Turniers beraten, auch die ATP will sich Gedanken über den zukünftigen Status des Herren-Bewerbs in Dubai machen. Schon in der kommenden Woche könnte sich allerdings ähnliches wiederholen. Der israelische Doppel-Spezialist Andy Ram hat um ein Visum für das Turnier angesucht. "Wir warten noch auf eine offizielle Entscheidung bezüglich des Visums", erklärte die ATP am Dienstag. "Es ist für die VAE die Möglichkeit, eine richtige Entscheidung zu treffen."

Kein Visum - kein Sponsoring

Eine erste Konsequenz musste das Turnier in Dubai bereits hinnehmen. Mit der Europa-Ausgabe des Wall Street Journals nahm ein Sponsor seine finanziellen Zusagen zurück. (APA/Reuters)