Cherbourg/Ljubljana - Zwei Buckelwale machen derzeit durch ihr Auftauchen an ungewöhnlichen Orten von sich reden: Im Ärmelkanal fand ein französischer Fischer ein verendetes Tier in seinem Netz und auch die Sichtung eines Buckelwals vor der slowenischen Adriaküste erstaunte Experten.

Die Zahl der in den vergangenen zwei Jahrhunderten vor der französischen Küste gesichteten Buckelwale könne man an zehn Fingern abzählen, sagte der französische Walschützer Gerard Muger am Montag. Der im Ärmelkanal entdeckte Buckelwal war den Angaben zufolge schon tot, als er den Fischern ins Netz ging. Experten sollten untersuchen, ob das etwa acht Tonnen schwere Tier durch Umweltverschmutzung oder eines natürlichen Todes starb. Buckelwale verbringen das Frühjahr und den Sommer gewöhnlich in den kalten Gewässern der Arktis, später wandern sie zur Paarung an die Küsten Westafrikas.

Im Ärmelkanal wurde zuletzt 1996 ein totes Exemplar der Gattung in Louannec in der Bretagne an Land gespült. Fischer in der Region berichteten 2006 und 2007, Buckelwale auf See gesichtet zu haben.

Ein halbes Dutzend Sichtungen

In Slowenien rief die Sichtung eines bis zu zwölf Meter langen Buckelwals vor der Adriaküste Erstaunen hervor. "Dies ist ein sehr seltenes Vorkommnis", sagte der slowenische Experte für Meeressäuger, Tilen Genov, dem Internetportal 24ur.com am Montag. In der Adria seien Buckelwale äußerst rar. Bisher seien die Tiere erst rund ein halbes Dutzend Mal im Mittelmeer gesichtet worden.

Der Wal sei möglicherweise krank und habe sich in die Adria verirrt, sagte Genov. Ein weiterer möglicher Grund für das Auftauchen des Tieres in der Region ist demnach, dass der zwischen der Hafenstadt Koper und dem Küstenort Izola gesichtete Wal einem Fischschwarm folgte. (APA/red)