Skopje/Belgrad - Bei der mazedonischen Präsidentenwahl treten am 22. März sieben Kandidaten an. Dies bestätigte die staatliche Wahlkommission am heutigen Montag. Zum ersten Mal tritt auch eine Frau an, die Präsidentschaftskandidaten der oppositionellen Demokratischen Partei der Albaner (DPA) und Juristin Mirushe Hoxha.

Die regierende nationalkonservative VMRO-DPMNE geht mit dem ehemaligen linksorientierten Jugendfunktionär und Politologen Gjorge Ivanov (49) ins Rennen. Die größte slawische Oppositionspartei, der Sozialdemokratische Bund (SDSM), kandidiert mit dem ehemaligen Innenminister Ljubomir Frckoski (53). Die mitregierende albanische Demokratische Integrationsunion (DUI) hat Agron Buxhaku aufgestellt.

Ehemaliger Den-Haag-Angeklagter

Für die kürzlich gebildete albanische "Neue Demokratie" tritt Parteichef Imer Selmani an. Der ehemalige NATO-Botschafter Mazedoniens Nano Ruzin wurde von der der Liberaldemokratischen Partei (LDP) für das Präsidentenamt vorgeschlagen. Als einziger unabhängiger Kandidat tritt der ehemalige Innenminister Ljube Boskoski an. Er war im Vorjahr vor dem UNO-Kriegsverbrechertribunal von Vorwürfen während des mehrmonatigen bewaffneten Konfliktes in Mazedonien im Jahre 2001 freigesprochen worden.

Die größten Siegeschancen werden dem Kandidaten der regierenden VMRO-DPMNE eingeräumt. Dass Ivanov im ersten Urnengang die notwendigen 50 Prozent plus eine Stimme aller stimmberechtigten Bürger bekommt, ist aber unwahrscheinlich. Die Entscheidung über den neuen Staatschef wird in der Stichwahl erwartet.

Gleichzeitig mit der Präsidentschaftswahl werden auch Gemeinderatswahlen stattfinden. Besonders spannend dürfte es in der Hauptstadt Skopje (Skoplje) werden, wo elf Politiker um das Amt des Bürgermeisters ringen. (APA)