London - Der weltweit zweitgrößte Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) will billigere Medikamente für arme Länder anbieten. Zudem sollten einige Patente in einem Pool für andere Forscher zugänglich gemacht werden, sagte GSK-Chef Andrew Witty der Zeitung "The Guardian".

75 Prozent Preisnachlass

Das britische Unternehmen werde Medikamente - darunter auch gegen HIV - in den 50 ärmsten Ländern der Welt zu einem Viertel des Preises der reichen Länder anbieten. Ein Fünftel der Profite der Firma aus Entwicklungsländern soll außerdem in Krankenhäuser investiert werden.
Es sei das erste Mal, dass sich jemand bereiterkläre, so etwas wie einen Patent-Pool anzusprechen, sagte Witty. So sollten Innovationen in jenen Forschungsgebieten erleichtert werden, in denen es bisher wenig Fortschritt gab. Kritiker monierten jedoch, dass in diesem Pool Krankheiten wie Aids nicht eingeschlossen sein sollen. Zudem sei der billigere Preis für viele immer noch zu hoch.

Patente verhindern Nachahmer

Die großen Pharmaunternehmen stehen seit langem in der Kritik, ihre Medikamente in armen Ländern zu unerschwinglichen Preisen anzubieten und mit Patenten billigere Nachahmer-Produkte zu verhindern. Nach Angaben der Wohltätigkeitsorganisation Oxfam könnte eine erschwingliche HIV-Behandlung in Ländern, die von der Epidemie betroffen sind, 6000 Leben pro Tag retten. (APA/dpa)