Wien - Die Bundeswettbewerbsbehörde hat den Deal soeben durchgewunken: Die Moser Holding (Tiroler Tageszeitung, Bezirksblätter, Bezirksrundschau) darf wie geplant 74,9 Prozent am Verlag der "Wiener Bezirkszeitung" übernehmen.

Die Innsbrucker können so die letzte große Lücke in ihrem österreichweiten Gratiszeitungsring schließen. Den verstehen sie als erste nationale Alternative für Anzeigenkunden zur "Krone", ein Frontalangriff auf das Kleinformat.

An der Seite der Moser Holding kämpft die Styria (Kleine Zeitung, Die Presse, Wirtschaftsblatt). Tiroler und Steirer legen ihre Gratiswochenzeitungen zusammen: "Bezirksblätter", "Bezirksrundschau" und die "Woche" in Kärnten und Steiermark. Das Kartellobergericht genehmigte diesen Zusammenschluss Ende 2008. Nun kommt die "Bezirkszeitung" dazu.

Noch ohne das Wiener Blatt erreichen die vereinten Gratisblätter laut Regioprint mehr als 2,6 Millionen Leser, die "Krone" gut 2,8 Millionen. Mit "Bezirkszeitung" soll sich der Ring vier Millionen nähern.

Die Post, bisher Mehrheitseigentümer der "Bezirkszeitung", bleibt mit 25,1 Prozent an Bord. Sie verpflichtete sich, andere Gratisblätter (auch überregional) zu den gleichen Konditionen zuzustellen, ein Treuhänder wacht darüber. Unter diesen Bedingungen gab die Wettbewerbsbehörde ihren Segen. (Harald Fidler/DER STANDARD; Printausgabe, 16.2.2009)