Wien - Wie das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner Montag erscheinenden Ausgabe berichtet zieht der Buchhaltungs-Skandal mit AMS-Millionen offenbar weitere Kreise. Der Chef des Arbeitsmarktservice, Herbert Buchinger, kündigte gegenüber dem Magazin eine Prüfung der millionenschweren AMS-Aufträge an das Arbeitslosen-Schulungsinstitut "Venetia" bzw. dessen Geschäftsführer an. Weiters sollen externe Experten die computerverwaltete Kontenführung im AMS unter die Lupe nehmen.

Auch der Rechnungshof starte nun eine spezielle Prüfung der Konten des Arbeitsmarktservice und der Arbeitslosenversicherung auf etwaige Unregelmäßigkeiten, hieß es in einer Vorausmeldung des Magazins. Das hätte auch Rechnungshof-Sprecherin Helga Berger bestätigt. Die entsprechenden Belege seien beim AMS bereits angefordert worden.

Österreichischen Behörden waren laut "profil" erste Ungereimtheiten in der Millionen-Causa im Übrigen bereits länger bekannt. Schon vergangenen November hätte das AMS das Wirtschaftsministerium als seine damalige Aufsichtsbehörde über "Ordnungswidrigkeiten und Schlampereien" informiert. Auch die Buchhaltungsagentur hätte bereits im Dezember über Schuldscheine, die ihr Spitzenbuchhalter im Namen der Republik ausstellte, Bescheid gewusst. Man hätte diesen aber lediglich angewiesen, damit aufzuhören. (APA)