Johannesburg - In Simbabwe hat die bisherige Oppositionspartei Bewegung für einen Demokratischen Wandel (MDC) nach der Festnahme ihres designierten Vize-Landwirtschaftsministers Roy Bennett schwere Vorwürfe gegen die Polizei erhoben. Bennett, dem Schatzmeister der Partei von Regierungschef Morgan Tsvangirai, werde im Polizeigewahrsam die Nahrung verweigert, hieß es am Samstag in einer MDC-Erklärung. Führende MDC-Vertreter hätten vergeblich versucht, die Polizei umzustimmen.

Bennett, ein weißer Farmer, war nach MDC-Angaben am Freitag in der Hauptstadt Harare festgenommen und wegen Landesverrats angeklagt worden. Dessen ungeachtet legten die anderen 35 Minister der neuen Einheitsregierung aus MDC und der Partei ZANU-PF von Präsident Robert Mugabe vor dem Staatschef den Amtseid ab. Am Freitagabend versuchte die Polizei mit Warnschüssen und Hunden hunderte MDC-Anhänger zu vertreiben, die vor der Polizeiwache in der Stadt Mutare im Osten des Landes die Freilassung Bennetts forderten, wie die MDC mitteilte.

Bennett war im Zuge der Agrarreform 2003 enteignet worden. Erst vor einem Monat war er aus Südafrika zurückgekehrt, wohin er vor drei Jahren aus Angst vor einer Festnahme wegen Beteiligung an einem angeblichen Mordkomplott gegen Mugabe geflohen war. Die Vorwürfe konnten nie bewiesen werden. Nun soll er am Montag vor Gericht erscheinen. (APA/AFP)