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Carlo Janka, unaufhaltsam kurvend.

Foto: APA/EPA/Bott

Val d'Isere - Die medaillenlose Durststrecke für die ÖSV-Herren hat nach dem vierten Bewerb der WM in Val d'Isère ein Ende. Benjamin Raich musste sich am Donnerstag im WM-Riesentorlauf nur dem überlegenen Schweizer Carlo Janka, der mit 71 Hundertstel Vorsprung auf den Olympiasieger gewann, geschlagen geben: das macht Silbe für den Tiroler. Bronze ging an den US-Amerikaner Ted Ligety (0,99), der im Ziel sieben Hundertstel Vorsprung auf den viertplatzierten Salzburger Marcel Hirscher hatte.

Für Raich war es die bereits 13. Medaille seiner Karriere, für den Österreichischen Skiverband die insgesamt 250. bei einer Alpin-WM. Zuvor hatten in Val d'Isere die Damen drei Medaillen gewonnen. Die Schweiz übernahm die Führung im Medaillenspiegel mit zweimal Gold, dreimal Silber und einer Bronzemedaille vor den USA (2/0/1) und Österreich (1/1/2).

An dem Tag, an dem die Ärzte in der Universitätsklinik Innsbruck bekanntgaben, dass der in Kitzbühel so schwer gestürzte Daniel Albrecht wieder völlig gesund werden soll, legte sein 22-jähriger Teamkollege Janka zwei Traumläufe auf die "Face de Bellevarde". "Ich habe Gold auch für Daniel Albrecht geholt. Wir hoffen, dass er bald zurück ist", sagte der Mann aus Obersaxen, der bereits Bronze in der Abfahrt gewonnen hatte.

0,71 Sekunden nahm Janka am Ende dem auch nach dem ersten Lauf auf Platz zwei liegenden Raich ab, Ligety hatte sich von Platz 9 auf 3 verbessert, weil er nach dem ersten Lauf richtig sauer gewesen sei und dann alles riskiert habe. "Ich bin sehr glücklich, dass ich so viel aufholen konnte und bin auch ein bisschen überrascht."

Adelbodener Latten

Raich, der nach der Enttäuschung über den Ausfall in der Super-Kombination zum Training heim nach Tirol gereist war und erst am Mittwochabend wieder in den WM-Ort zurückkehrte, hatte auf seinen Adelboden-Siegerski vertraut, er wusste, dass er auf diesem schwierigen Hang voll angreifen musste. "Ich habe alles riskiert und bin auf Sieg gefahren, das ist sich weit nicht ausgegangen. Ich muss froh sein, dass ich noch Silber gemacht habe. Janka war heute zu gut", sagte der Pitztaler, der von einer Krise nichts wissen will: "Wenn zwei, drei Rennen einmal keiner auf dem Podest steht, dann ist noch lange keine Krise da, aber bitte."

WM-Debütant Hirscher, zeigte eine couragierte Leistung, über die er sich aber nicht so recht freuen konnte: "Kein schlechtes, aber eine undankbares Ergebnis. Skifahrerisch hat es gepasst, man sagt, dass man diese Hundertstel irgendwann zurückbekommt."

Philipp Schörghofer, der ebenfalls seine erste WM erlebte, fiel von Platz sieben im ersten Durchgang auf Rang 14 zurück. "Ich habe ich viel gelernt, ich glaube, ich habe es ganz gut gemacht."

Hannes Reichelt hatte als 31. den Einzug in das Finale verpasst, er wurde vom letzten  Teilnehmer des Feldes, dem mit Nummer 75 gestartete Naoki Yuasa aus Japan, noch aus den Top-30 verdrängte. (APA/red)