Achim Kaspar

Auch die heimische Niederlassung des US-Netzwerkausrüsters Cisco Systems bekommt die aktuelle Wirtschaftskrise zu spüren, ist aber zuversichtlich, dass nach einem "interessanten Jahr 2009" der Aufschwung wieder einsetzt. "In Europa sind wir im internationalen Vergleich gut unterwegs. Und Österreich liegt sogar im Spitzenfeld, was das Ergebnis betrifft", erklärte Cisco-Austria-Chef Achim Kaspar im Gespräch mit der APA.

"Wenn also die Wirtschaft leidet, leiden auch wir, aber nicht substanziell"

"Kommunikation ist die Blutbahn der gesamten Produktion. Wenn also die Wirtschaft leidet, leiden auch wir, aber nicht substanziell", sagte der Manager. Österreich sei vom kürzlich bekannt gegebenen Abbau von bis zu 2.000 Stellen, der ausschließlich über Nicht-Nachbesetzungen abgewickelt werden soll, nicht betroffen. Es gebe aber einen Aufnahme-Stopp, so Kaspar. Aktuell beschäftigt Cisco Austria rund 60 Mitarbeiter.

Konkurrenz aus Asien

Zu spüren bekommt das Unternehmen derzeit auch die rasch Fuß fassende Konkurrenz aus Asien, die die Preise drückt. "Es gibt strategische Angebote von Mitbewerbern, die sich in den Markt einkaufen wollen. Das ist aber nicht unsere Strategie", so Kaspar. Er könne sich vorstellen, dass es demnächst zu Übernahmen kommt, denn "Zeiten wie diese sind immer dazu angetan, dass der Schnellere den Langsameren oder Gestrauchelten kauft".

"Man sollte ein bisschen kreativer sein"

Was konjunkturelle Unterstützungen vonseiten der Politik betrifft, gibt sich der Cisco-Österreich-Chef zurückhaltend. Der von der Branche immer wieder geforderte rasche Ausbau der Breitbandinfrastruktur sei beispielsweise nicht das Maß aller Dinge. "Der Innovationsfaktor muss stärker berücksichtigt werden. Fördermaßnahmen - etwa im Bereich Green IT - würden eine sinnvolle Unterstützung darstellen. Man sollte ein bisschen kreativer sein", so Kaspar.

Einbruch

Cisco Systems hat kürzlich bekannt gegeben, dass der Umsatz im laufenden dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 15 bis 20 Prozent einbrechen könnte. In naher Zukunft sollen deshalb bis zu 2.000 Stellen abgebaut werden. Das Unternehmen beschäftigt rund 67.000 Mitarbeiter. (APA)