Wien - Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ), Anas Schakfeh, will im Fall des mit Unterrichtsverbot belegten Islam-Lehrers ein rasches Verfahren. Gegenüber der APA sprach er am Donnerstag von einem "Einzelfall". Derzeit seien keine ähnlichen Vorfälle gemeldet worden. Versäumnisse der IGGiÖ sieht Schakfeh nicht, man habe schon nach dem Bekanntwerden der Vorfälle den Betroffenen sofort ermahnt und ein Disziplinarverfahren eingeleitet.

"Ich hoffe, dass wir zügig im Verfahren vorankommen und zu einem Abschluss kommen", so Schakfeh weiter. Man werde mit dem Lehrer "natürlich" sofort Kontakt herstellen. Trotzdem betonte Schakfeh, dass der Fall schon länger bekannt sei: "Es ist ein Ausnahmefall, bis jetzt ist nichts anderes gemeldet." Mit dem Verhalten des Unterrichtsministeriums und des Wiener Stadtschulrats hat der IGGiÖ-Präsident kein Problem. Solche Konsequenzen seien in einem Rechtsstaat "normal".

Das Unterrichtsverbot wurde am Donnerstag von Vertretern aller Parlamentsparteien begrüßt. Derartige Vorfälle seien nicht zu tolerieren, so ÖVP-Bildungssprecher Werner Amon am Donnerstag in einer Aussendung. Die Grünen wollen eine "flächendeckende Kontrolle" des konfessionellen Religionsunterricht. FPÖ und BZÖ verlangen, dass radikal-islamische Aussagen mit Abschiebung geahndet werden. SPÖ-Integrationssprecherin Angela Lueger sprach von einem "wichtigen Signal" gegen politischen und religiösen Extremismus. (APA)