Hamburg/Wien - Der Generalobere der lefebvrianischen, konservativen Priesterbruderschaft Pius X., Bischof Bernard Fellay, hat offenbar vergeblich versucht, die Ausstrahlung des umstrittenen Interviews seines Amtsbruders Richard Williamson im schwedischen Fernsehen zu verhindern. Wie die Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit" laut Kathpress berichtete, wandte sich Fellay am 21. Jänner schriftlich an den schwedischen Fernsehsender AB-SVT, dem Williamson das Interview gegeben hatte, in dem er den Holocaust leugnete.

Williamson sei "in schändlicher Weise" zu "säkularen und kontroversen Angelegenheiten" befragt worden, um der Bruderschaft zu schaden, zitierte "Die Zeit" aus dem ihr vorliegenden Brief Fellays. "Dieser niederträchtige Versuch wird sein Ziel nicht erreichen", erklärte Fellay.

"Schnell die historischen Fakten studieren"

Der Generalobere hatte erst in dieser Woche in einem Interview von "Spiegel online" Williamson zum Widerruf seiner Aussagen aufgefordert. "Er soll nun schnell die historischen Fakten studieren und seine falschen Aussagen korrigieren. Je schneller, umso besser", habe Fellay in seinem schriftlichen Statement auf telefonisch gestellte Fragen geantwortet, schrieb "Spiegel online" am Dienstag. Der 50-Jährige gab an, Williamson bereits am 31. Jänner als Leiter des Priesterseminars im argentinischen La Reja abgesetzt "und ihm öffentliche Auftritte ohne meine Erlaubnis untersagt" zu haben. (APA)