Istanbul - Ein türkisches Gericht hat Haftbefehl gegen den mutmaßlichen Mörder der achtjährigen Kardelen aus Paderborn erlassen. Nach dem Termin beim Haftrichter sei Ali K. in Untersuchungshaft genommen worden, berichteten türkische Medien am Donnerstag.

Der Zeitung "Hürriyet" zufolge bestreitet K. die achtjährige Kardelen in Deutschland getötet zu haben. "So etwas gab es nicht", rief K. Journalisten zu. Die Wahrheit werde ans Licht kommen.

Ali K. wird vorgeworfen, nach dem Mord an Kardelen in die Türkei geflohen zu sein. K.s Schwiegervater machte den Gesuchten im südwesttürkischen Didim ausfindig, wo er am Dienstagabend festgenommen wurde.

"Hürriyet" zufolge befürchtete die türkische Polizei, Ali K. könne Opfer von Blutrache werden. Der mutmaßliche Täter sei unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen nach seinem Verhör bei der Polizei zum Gericht gebracht worden, meldete die Nachrichtenagentur Anadolu.

Kardelen war am 12. Jänner in der Nähe ihres Elternhauses verschwunden. Drei Tage später war ihre Leiche am rund 60 Kilometer entfernten Möhnesee im Sauerland entdeckt worden. Die Ermittlungen hatten ergeben, dass die Achtjährige in Paderborn in der Wohnung des türkischen Nachbarn missbraucht und erstickt wurde. (APA)