Caracas - Venezuelas Staatschef Hugo Chávez hat wenige Tage vor dem Verfassungsreferendum über seine unbegrenzten Amtszeit erneut versichert, dass er das Ergebnis der Abstimmung, "wie es auch sein möge", akzeptieren werde. Zugleich forderte er die Opposition am Mittwoch in einer vom Fernsehen übertragenen Botschaft auf, das Gleiche zu tun und im Falle einer Zustimmung zur Verfassungsänderung nicht den "Weg der Gewalt" zu beschreiten. Der Respekt vor den Institutionen sei eine goldene Regel der Demokratie und es sei wie im Fußball: "Wenn der Schiedsrichter einen Elfmeter pfeift, ist es ein Elfmeter. Wenn er sagt, das Spiel ist vorbei, ist es vorbei".

Knapp 17 Millionen wahlberechtigte Venezolaner sind am Sonntag aufgerufen, über eine Änderung der Verfassung zu entscheiden, die Chávez und allen gewählten Amtsträgern in Venezuela eine unbegrenzte Wiederwahl ermöglichen soll. Nach bisheriger Verfassung müsste Chávez' nach dem Ende seiner zweiten Amtszeit den Präsidentensessel im Januar 2013 räumen. Ein erstes Referendum in dieser Frage war im Dezember 2007 von den Venezolanern wenn auch knapp abgelehnt worden.

Lech Walesa erwartet

Unterdessen kündigte der früherer polnische Präsident Lech Walesa einen Besuch für diesen Freitag in Venezuela an, wo er sich mit oppositionellen Gruppen treffen will. Chávez drohte, ihn nicht ins Land einreisen zu lassen, wenn er versuche wolle, die Gegner der Verfassungsänderung zu unterstützen. Die Armee kündigte für Sonntag massive Sicherheitsvorkehrungen an und will insgesamt 140 000 Soldaten und Sicherheitskräfte an den 11.670 Wahlzentren im Land postieren. (APA/dpa)