Bregenz - Beim Vorarlberger Automobilzulieferer "Hirschmann Automotive GmbH" in Rankweil (Bezirk Feldkirch) kann nach erneuten Verhandlungen zwischen Geschäftsführung und Gewerkschaften ab 1. März nun doch Kurzarbeit eingeführt werden. Die entsprechenden Verträge seien am Dienstag unterzeichnet worden, berichtete ORF Radio Vorarlberg unter Bezugnahme auf Bernhard Heinzle von der Gewerkschaft der Privatangestellten. Betroffen seien 160 der 650 Beschäftigten.

Laut Rundfunk-Bericht wird je nach Abteilung zwischen 60 und 80 Prozent des bisherigen Umfangs gearbeitet. An Lohn sollen 90 Prozent des bisherigen Bezugs ausbezahlt werden. Die Dauer der Kurzarbeit beträgt vorerst drei Monate.

Ursprünglich hätte bei Hirschmann bereits im Februar Kurzarbeit eingeführt werden sollen. Wegen Differenzen zwischen der Unternehmensführung und den Gewerkschaften wegen der Behaltefrist waren die Verhandlungen aber abgebrochen worden. Die Behaltefrist ist jener Zeitraum, innerhalb dessen Mitarbeiter nach der Kurzarbeit nicht gekündigt werden dürfen - und zwar nicht nur jene Mitarbeiter, die sich in der Kurzarbeit befanden, sondern die gesamte Belegschaft. Derzeit gilt ein Kündigungsschutz entsprechend der Dauer der Kurzarbeit.

Den Weg für die neuerlichen Verhandlungen frei gemacht hat die Haltung des Landes, der Vorarlberger Sozialpartner und des Arbeitsmarktservice (AMS). In einer Gesprächsrunde am vergangenen Freitag war man übereingekommen, in begründeten Ausnahmefällen ein Abgehen von der vereinbarten Behaltefrist zu ermöglichen.

Hirschmann beschäftigt in Rankweil, Vsetin (Tschechien) und Tirgu Mures (Rumänien) insgesamt rund 1.480 Mitarbeiter. 2007 wurde ein Umsatz von 110 Mio. Euro (plus 17 Prozent gegenüber 2006) erzielt. Seit 2003 gehört Hirschmann der Privatstiftung der Brüder Franz und Roman Rauch, den bekannten Fruchtsaft-Herstellern. (APA)