Linz - Die Fertighausfirma Romberger mit Sitz in Gurten (Bezirk Ried) in Oberösterreich ist insolvent. Laut KSV ist es die bisher größte Pleite in Oberösterreich in diesem Jahr. 191 Dienstnehmer und 308 Gläubiger sind betroffen. 14,3 Mio. Euro Schulden stehen 5,1 Mio. Euro Aktiva gegenüber. Am Dienstag wurde im Landesgericht Ried Konkursantrag gestellt. Es ist geplant, das Unternehmen fortzuführen und über einen Zwangsausgleich zu sanieren.

Die Fertighausfirma, die sich auf die Errichtung von Liapor-Häusern spezialisiert hat, konnte in den vergangenen Monaten den Finanzierungsbedarf nicht mehr decken. Verhandlungen mit den Banken wegen weiterer Kredite verliefen negativ. Zum letzten Bilanzstichtag (29. Februar 2008) weise Romberger nur noch eine Eigenkapitalquote von 1,2 Prozent und für das vergangene Geschäftsjahr einen negativen Cashflow von über 800.000 Euro aus, erklärte Otto Zotter vom KSV die Insolvenzursachen. "Das sind denkbar schlechte Karten für ein Überstehen des Wirtschaftsabschwunges." Gerade in der Bauwirtschaft sei ausreichend Eigenkapital und Liquidität erforderlich, um die Leistungen vorzufinanzieren.

Geringe Preisdurchsetzung

Der Gläubigerschutzverband Creditreform nennt außerdem zu geringe Preisdurchsetzung am Markt und die einseitige Konzentration auf hohe Stückzahlen als Ursachen für die schlechte wirtschaftliche Lage des Unternehmens. Die Verluste konnten durch den zweiten Bereich - Industriebau -, der von der guten Baukonjunktur profitierte, nicht aufgefangen werden. Hinzu kamen die massiv gestiegenen Rohstoffpreise im Jahr 2008, die nicht an die Kunden weitergegeben werden konnten.

Das 1972 gegründete Traditionsunternehmen Romberger ist damit die bisher größte Pleite des heurigen Jahres in Oberösterreich. An zweiter Stelle nennt der KSV den KFZ-Handel Kirchberger mit zehn Mio. Euro Schulden und 155 betroffenen Mitarbeitern, gefolgt von der Spielwaren-Kette Trio mit 9,1 Mio. Schulden und 86 betroffenen Mitarbeitern. (APA)