Zwei Spielmacher, die eigentlich keine waren: Andreas Herzog und Djalminha, beide ausgewechselt.

Wien - Das 232. Große Wiener Fußball-Derby hielt, zumindest in der ersten Hälfte, was es versprochen hatte. Rapid und Austria trennten sich in einer der besseren Begegnungen seit einiger Zeit 1:1. Damit warten die Hütteldorfer auch im siebenten Spiel in Folge gegen den Rivalen auf einen Sieg. Die Austria, die nach Gelb-rot für Hasek die letzte halbe Stunde mit zehn Mann auskommen musste, weist somit in der Bundesliga-Tabelle weiterhin 16 Punkte Vorsprung auf den nach wie vor zweitplatzierten Aufsteiger SV Pasching auf, Rapid hat als Fünfter bei einem Spiel weniger weiter 21 Zähler Rückstand auf die Violetten.

Guter Start für die Hütteldorfer

Die Grün-Weißen hatten den besseren Start. Nach einem Gewaltschuss von Markus Hiden aus 20 Metern, den Mandl zur Ecke parierte (5.), gingen die Hütteldorfer in der 10. Minute 1:0 in Führung. Cesar wehrte eine weite Vorlage von Laursen mit dem Kopf ab, der Ball sprang Ivanschitz vor die Beine, der mit seinem schwächeren rechten Fuß aus halblinker Position und 18 m in die rechte Ecke traf - 1:0.

Herzog im (passiven) Abseits

Die Führung hatte allerdings einen kleinen Schönheitsfehler. Schiedsrichter Bernhard Brugger aus Salzburg hätte Abseits geben müssen (Christoph Daum) oder können (Josef Hickersberger) wie beide beim TV-Studium in der "Sport am Sonntag"-Sendung erklärten. Andreas Herzog befand sich beim Schuss von Ivanschitz in Abseitsposition exakt in der Schussbahn, "daher konnte Mandl den Ball nicht sehen", wie "Hicke" zugab.

Postwendender Ausgleich

Die Freude beim Rekordmeister währte allerdings nur vier Minuten. Dann bediente Gilewicz den aufgerückten rechten Verteidiger Scharner und dessen präzise Flanke köpfelte der sträflich allein gelassene Julio Cesar via Stange aus sechs Metern zum 1:1 ins Netz.

Chancen hüben wie drüben

Das Match mit Vorteilen für Rapid wogte hin und her und Chancen gab es auf beiden Seiten. So nach einem gefährlichen Freistoß von Herzog für Laursen und Adamski (25.), nach Doppelcorner für Ivanschitz, Laursen, Adamski bzw. für Rushfeldt (29.) und Michael Wagner (35.).

Austria besser aus der Kabine

Nach Seitenwechsel war zunächst der Favorit gefährlicher. Nach einem abgefälschten Schuss von Djalminha kam der Ball zu Rushfeldt, der allein vor Payer an diesem scheiterte (48.). In der 50. Minute produzierte Djalminha mit einem Freistoß einen Lattenpendler. Rapid machte sich erstmals wieder durch einen Freistoß von Hofmann (53.) bemerkbar, dann scheiterte Prisc mit einem Schuss an dem "fliegenden" Mandl (60.). Vorausgegangen war ein Ballverlust von Hasek an Ivanschitz mit folgendem Foul und der Tscheche sah zum zweiten Mal Gelb und damit auch Rot.

Hasek vorzeitig zum Duschen

Hickersberger reagierte und brachte Sobotzik für Knez. In der 71. Minute fälschte Ratajczyk einen Scharfschuss von Herzog zur Ecke ab und zwei Minuten später prüfte Sobotzik den Austria-Keeper. Rapid spielte im Finish gegen zehn Mann noch auf das Siegestor, dieses gelang ihnen aber gegen die nun die Abwehr verstärkenden Austrianer, die ihrerseits Konter versuchten, aber nicht mehr. (APA)

  • Rapid - Austria 1:1 (1:1)
    Hanappi-Stadion, 15.800, Brugger

    Torfolge: 1:0 (10.) Ivanschitz, 1:1 (14.) Julio Cesar

    Rapid: Payer - Markus Hiden, Laursen, Adamski, Jazic - Hofmann, Prisc, Knez (62. Sobotzik), Ivanschitz - Rene Wagner (74. Vico), Herzog (86. Kienast)

    Austria: Mandl - Scharner, Julio Cesar, Ratajczyk, Dheedene - Hasek, Michael Wagner - Gilewicz (91. Parapatits), Djalminha (72. Panis), Janocko - Rushfeldt (63. Helstad)

    Gelb-Rot: Hasek (61./Foul)
    Gelbe Karten: Rene Wagner, Herzog, Sobotzik, Jazic bzw. Rushfeldt, Dheedene, Scharner