Die US-Behörden haben seit Mittwoch, 5. März, Zugriff auf "limitierte Passagierdaten" der Austrian Airlines (AUA), um im Vorfeld möglichen terroristischen Gefahren zu begegnen. Dies entspreche einer Abmachung zwischen der EU und der US-Einwanderungsbehörde, die für alle europäischen Airlines gelte, bestätigte der Aerial Manager der AUA für Nord- und Südamerika in New York, Günter Hude, auf Anfrage der APA. Konkret können die US-Behörden das Computer-Reservierungssystem der Airline einsehen.

Nur im Falle eines Terrorismus-Verdachts

Dabei seien der gebuchte Flug, das Datum und der Name des Fluggasts über das von der AUA benutzte Reservierungssystem "Amadeus" abrufbar. Auf zusätzliche Informationen wie etwa ein möglicherweise über die Fluglinie gebuchtes Hotel oder Mietauto dürfe die US-Behörde nur im Falle eines Terrorismus-Verdachts zugreifen, erläuterte Hude.

Strafen

Die Passagierdaten können laut US-Berichten mit den Datenbanken vom FBI, des US-Außenministeriums, der Einwanderungs- und der Zollbehörde abgeglichen werden. Laut Medienberichten hatten die US-Behörden den europäischen Fluglinien mit hohen Strafen von bis zu 1.000 Dollar pro Passagier gedroht, sollten sie die Vereinbarung nicht umsetzen. Im Zuge des Streits war angeblich von beiden Seiten auch der Entzug der Landerechte für Fluglinien angedroht worden.

"Übergangsregelung"

Datenschützer und einige europäische Politiker haben die Vereinbarung heftig kritisiert und werfen der EU vor, den Forderungen der USA nachgegeben zu haben. Die jetzige Vereinbarung gilt als "Übergangsregelung", bis zum EU-Gipfel im Juni soll unter Einbindung des EU-Parlaments ein dauerhaftes Reglement ausgearbeitet werden.(APA)