Islamabad - Der neue US-Sondergesandte für Afghanistan und Pakistan, Richard Holbrooke, hat seinen ersten Besuch in der Krisenregion begonnen. Wie das pakistanischen Außenministerium am Montag mittelte, traf Holbrooke am Abend in Islamabad ein. Während seines viertägigen Aufenthaltes will der US-Diplomat unter anderem Gespräche mit Präsident Asif Ali Zardari, Premierminister Yousuf Raza Gilani und Armeechef Ashfaq Pervez Kiani führen.

Den Angaben zufolge sollen die Sicherheitslage im Land sowie der Kampf gegen radikal-islamische Extremisten im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet im Mittelpunkt stehen. Pakistans Regierung hoffe, Holbrooke werde Themen wie Sicherheit, Stabilität und Entwicklung in der Region aus einem "neuen Blickwinkel" betrachten, so das Außenministerium in einer Mitteilung. Zudem wolle Pakistan gemeinsam mit den Vereinigten Staaten eine umfassende neue Strategie für den Kampf gegen den Terrorismus entwickeln.

Luftangriffe

Nach Medienberichten soll auch über die umstrittenen US-Luftangriffe gegen Extremisten in den pakistanischen Stammesgebieten gesprochen werden. Pakistans Außenminister Shah Mahmood Qureshi hatte bei der Münchner Sicherheitskonferenz am Wochenende die US-Militärschläge gegen Al-Kaida- und Taliban-Ziele in seinem Land scharf kritisiert und Respekt vor den territorialen Grenzen verlangt.

Nach seinem Besuch in Pakistan wird Holbrooke auch nach Afghanistan und Indien reisen. In München hatte der US-Sondergesandte erklärt, er gehe von einem langen Krieg gegen Extremisten in der Region aus. "Es gibt keine Zauberformel für Afghanistan." Zu wenig militärische Schlagkraft und zu wenig zivile Hilfe seien Gründe, warum Al-Kaida- und Taliban-Kämpfer an Boden gewonnen hätten, so Holbrooke. "Alle Nachbarländer haben ihre Rolle zu spielen." (APA/dpa)