São Paulo/Manaus - Die Ursache für den Absturz eines Flugzeuges in einen Seitenarm des Amazonas in Brasilien war möglicherweise Überladung. An Bord der zweimotorigen Turboprop-Maschine befanden sich 28 Insassen, von denen nur vier überlebten. Die Maschine war aber nach Angaben der zivilen Flugbehörden nur für maximal 20 Personen zugelassen.

Von den 24 Todesopfern gehörten 18 einer Familie an, die auf dem Weg nach Manaus zu einer Geburtstagsfeier war. Die Fluggesellschaft schloss eine Überladung als Absturzursache allerdings aus. An Bord seien viele Kinder gewesen, die auf dem Schoß der Eltern gesessen hätten. Diese zählten nicht als Passagiere.

Unwetter

Die Maschine des brasilianischen Flugzeugherstellers Embraer war am Samstagnachmittag auf einem etwa einstündigen Flug von der Stadt Coari in die Amazonas-Metropole Manaus in schweres Unwetter geraten. Einer der beiden Motoren fiel aus. Der Pilot funkte noch zum Tower nach Manaus, dass er nach Coari zurückfliegen wolle. Danach brach die Verbindung ab, und die Maschine verschwand vom Radarschirm. Das Flugzeug, das im Notfall auch mit einem Motor fliegen kann, stürzte etwa 80 Kilometer vor Manaus in den Fluss Manacapuru.

Das Lufttaxi des Unternehmens "Manaus Taxi Aereo" sollte die Familie zur Geburtstagsfeier des Unternehmers Omar Melo Junior nach Manaus bringen. An Bord waren nach Medienangaben fünf seiner Brüder, von denen nur zwei - ein Neunjähriger und ein 23-Jähriger - sich rechtzeitig aus dem schnell sinkenden Wrack befreien und ans Ufer retten konnten.

Eine der Überlebenden, die 21-jährige Brenda Dias Moraes, sagte, sie habe auch etwa achtjährige Kinder auf dem Schoss von Passagieren sitzen gesehen. Normalerweise dürfen nur Kinder bis zwei Jahren auf diese Art im Flugzeug befördert werden. Nach Feuerwehrangaben sind sieben Kinder unter den Todesopfern. Die Maschine wurde mit Hilfe eines Schwimmkrans aus dem Fluss gehoben. Sachverständige begannen am Montag mit den Untersuchungen der Absturzursache. Brasilianische Medien schlossen auch Treibstoffmangel oder gepanschten Treibstoff als Unglücksursache nicht aus. (APA/dpa)