Madrid - Eine der baskischen Untergrundorganisation ETA zugeschriebene Autobombe ist am Montag vor einem Industrie- und Messezentrum bei Madrid detoniert. Der Sprengsatz riss ein Loch in den Asphalt, etwa 30 Autos wurden nach Polizeiangaben zerstört, an umliegenden Gebäuden entstand Sachschaden. Verletzt wurde aber niemand.

Etwa eine Stunde vor dem Anschlag war im Namen der ETA ein Warnanruf eingegangen. Daraufhin riegelte die Polizei die Gegend im Viertel Campo de las Naciones ab. Nach der Explosion sperrten Sicherheitskräfte ein Teilstück der Schnellstraße M40 und stoppten den Verkehr auf einer U-Bahnlinie von Madrid.

Die ETA hatte zum 50. Jahrestag ihrer Gründung Ende Jänner die Fortsetzung des Kampfes für einen unabhängigen Baskenstaat angekündigt. Am Sonntag verbot das Oberste Gericht in Spanien zwei der ETA nahestehenden Parteien die Teilnahme an der Regionalwahl im Baskenland im März. "Was die ETA heute früh getan hat, zeigt, dass das Oberste Gericht richtig entschieden hat", sagte Innenminister Alfredo Rubalcaba am Ort der Detonation. Der Ort des bisher letzten ETA-Anschlags in Madrid war im Dezember 2006 der Flughafen der Hauptstadt gewesen. Damals kamen bei einer Bombenexplosion zwei Menschen ums Leben.

Die ETA hat in der Vergangenheit wiederholt Anschläge mit Autobomben verübt. Dem Kampf der ETA für ein unabhängiges Baskenland fielen seit 1968 nach Regierungsangaben mehr als 825 Menschen zum Opfer. (APA/Reuters/AP)