Stuttgart - Mit einem Internet-Aufruf zur Solidarität mit dem Papst will die ins Kreuzfeuer der Kritik geratene traditionalistische Piusbruderschaft dem Vatikan den Rücken stärken. Als "Aufruf einfacher und treuer Katholiken" bezeichnet die Priesterbruderschaft St. Pius X. (FSSPX) ihre Unterschriftenliste, mit der Papst Benedikt XVI. "in seiner mutigen Geste" unterstützt werden soll, nachdem er die Exkommunikation der vier vom verstorbenen FSSPX-Gründer und Konzilsgegner Erzbischof Marcel Lefebvre unerlaubt geweihten Bischöfe - darunter der Holocaust-Leugner Richard Williamson - aufgehoben hat. Bis Montagmittag hatten laut Website der Bruderschaft weltweit mehr als 34.000 Menschen den Online-Brief unterzeichnet.

Der Aufruf, der am Sonntagabend ins Netz gestellt wurde, bezieht sich auf eine stürmische Zeit, "in der 'das Wasser an allen Seiten ins Boot (der Kirche, Anm.) eingedrungen ist'". Dem Papst solle vor allem "unsere große Dankbarkeit" ausgedrückt werden. Mit Verweis auf die massive Kritik in der Affäre um Holocaust-Leugner Williamson heißt es zudem an Papst Benedikt gerichtet: "Wenn Ihnen diese historische Geste auch den Widerspruch feindlich gesinnter Medien einbringt, die es vermeiden, die Themen zu unterscheiden, so erfüllt sie uns doch mit großer Freude und Hoffnung." Die Pius-Bruderschaft hat unterdessen Williamson laut Medienberichten die Leitung des Priesterseminars in Argentinien entzogen. (APA/dpa)