Management und Betriebsrat haben sich auf einen Sozialplan für die 475 zur Kündigung angemeldeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geeinigt. Details sollen bei einer Betriebsversammlung am Mittwoch vorgestellt werden. Dem Vernehmen nach sind auch finanzielle Beiträge von Land und Arbeitsmarktservice (AMS) zu einer Arbeitsstiftung für die Weiterqualifizierung der Mitarbeiter vorgesehen ("Drittelfinanzierung").

M-real will die Papierproduktion in Hallein mit 30. April einstellen, nur noch die Zellstoffproduktion und die damit verbundene Energieerzeugung werden weitergeführt. 475 Mitarbeiter stehen vor der Kündigung. Für sie soll es nun einen Sozialplan - also etwa finanzielle Überbrückungshilfen und Qualifizierungsmaßnahmen in einer Arbeitsstiftung - geben. Wie erst jetzt bekannt wurde, haben sich Betriebsrat und Management bereits am Freitagabend geeinigt. Über die Details wurde allerdings Stillschweigen vereinbart.

Aus dem Betriebsrat war am Montag von "ganz schwierigen Verhandlungen" die Rede, die am Freitag abgeschlossen wurden. Die Mitarbeiter sollen am Mittwochnachmittag (14 Uhr) bei einer Betriebsversammlung in der Produktionshalle über den Sozialplan informiert werden. Erst danach werden die Details veröffentlicht.

Schlechte Stimmung

Insgesamt beschäftigt M-real in Hallein derzeit 665 Mitarbeiter und etwa 30 Lehrlinge. Die Stilllegung der Papierproduktion wurde Mitte Jänner offiziell verkündet, seither läuft die Landespolitik Sturm gegen die Entscheidung. Die Politik vermutet eine illegale Absprache zwischen M-real und dem südafrikanischen Konkurrenten Sappi, denen vorgeworfen wird, im Zuge eines Übernahme-Deals das Ende der Papierproduktion in Hallein als Nebenabsprache vereinbart zu haben.

Daher haben das Land Salzburg und die Arbeiterkammer am vorigen Montag eine Wettbewerbsbeschwerde an die EU-Kommission nach Brüssel und die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) nach Wien geschickt. Die erste Reaktion aus Brüssel fiel allerdings wenig ermutigend aus: In der EU-Kommission hieß es dazu, die Pläne zur Stilllegung der Produktion in Hallein seien bereits vor dem Deal zwischen M-real und Sappi bekanntgewesen. (APA)