Bild nicht mehr verfügbar.

Maier: "Jetzt erst einmal auskurieren"

Foto: APA/ Fohringer

Val d'Isere - Zum zweiten Mal in Serie und auch zum zweiten Mal überhaupt hat Hermann Maier am Samstag ein Ski-Großereignis ohne Medaille verlassen müssen. Eine starke Verkühlung hat dem 36-Jährigen das Abenteuer WM 2009 in Val d'Isere ordentlich vermiest, unterm Strich hat Maier Rang 18 im Super-G und Platz 6 (bester Österreicher) in der Abfahrt belegt.

Der Salzburger reiste bereits am Sonntag - nachdem er am Samstagabend an der offiziellen Siegerehrung der Top-6 der Abfahrt teilnehmen durfte - zurück nach Österreich. "Dort werde ich mich jetzt erst einmal auskurieren", meinte der zweifache Olympiasieger und dreifache Weltmeister, der fit in die restlichen Aufgaben der Weltcup-Saison gehen will. Größtes Ziel von Maier ist der Gewinn des Super-G-Weltcups, in dem er zwei Bewerbe vor Schluss auf Platz eins liegt.

Obwohl Maier wie 2007 bei der WM in Aare ohne Edelmetall geblieben ist, verließ er Val d'Isere nicht unzufrieden. Im Super-G war seine Erkrankung am absoluten Höhepunkt gewesen, Maier war daher völlig chancenlos. "Und ein sechster Platz in der Abfahrt ist ja nicht schlecht. Das war mein bestes Abfahrts-Ergebnis in dieser Saison", wusste Maier, der sich in Val d'Isere als Außenseiter im Kampf um die Medaillen sah.

Ob Val d'Isere das letzte Großereignis in der Karriere des Flachauers war, bleibt abzuwarten. "Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Man muss abwarten und schauen", meinte Maier, der je nach Lust und körperlichem Zustand von Saison zu Saison über die Fortsetzung seiner Karriere entscheidet. Realistisch erscheint, dass Maier noch die Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver bestreitet - und vielleicht sogar auch noch die WM 2011 in Garmisch-Partenkirchen.

Appetit auf die Kandahar-Strecke in Bayern hat sich Maier eine Woche vor der WM mit seiner Trainingsbestzeit geholt, das Rennen hatte dann wegen Nebels abgesagt werden müssen. "Mit der Bestzeit habe ich gesehen, dass in Garmisch noch etwas drinnen liegen könnte." Ideal wäre in dieser Hinsicht für Maier natürlich ein Sieg in der Abfahrt von Val d'Isere gewesen.

"Dann hätte ich nämlich einen Fixplatz für Garmisch gehabt, wäre vorher nur in Kitzbühel und dann bei der WM gefahren." Und der Sieg wäre für Maier an diesem Tag auch durchaus drinnen gewesen, zumindest hatten ihm die perfekten Sichtbedingungen mit seiner Startnummer 1 eine Riesenchance geboten. Das belegte auch die Tatsache, dass der Sensationssieger John Kucera direkt nach Maier mit Nummer 2 zu Gold raste.

Maier ("Ich musste mit Nummer eins meine eigene Spur ziehen") sah sich nach dem Rennen auch als Wegbereiter von Kuceras Goldener. "Ich glaube, dass er meiner Spur gefolgt ist. Er verdankt den Sieg auch in gewisser Weise mir", meinte Maier mit einem Schmunzeln. Kucera bestritt dies nicht: "Es war ein großes Privileg, hinter einem der größten Skifahrer aller Zeiten fahren zu dürfen. Als ich dann im Ziel den großen Vorsprung auf ihn sah (1,18 Sek., Anm.), wusste ich, dass die Fahrt nicht schlecht gewesen sein kann."

Zeit zum Auskurieren hat er jetzt auf jeden Fall genug, denn auf Maier wartet jetzt eine längere, fast einmonatige Rennpause, Nach der WM stehen nämlich in den nächsten Weltcup-Orten Sestriere und Kranjska Gora zwei Riesentorläufe, eine Super-Kombi und ein Slalom auf dem Programm. Die nächsten Maier-Rennen warten somit erst am 7. und 8. März in Kvitfjell (Abfahrt und Super-G), danach geht die Saison mit dem Finale in Aare auch schon zu Ende. (APA)