Die Boykott-Drohungen haben gefruchtet, die Damen sich durchgesetzt. Der Super-G im Rahmen des Teambewerbs am kommenden Mittwoch wird am Damen-Berg Solaise einer Erledigung zugeführt und nicht wie ursprünglich geplant auf der furchtbar eisigen Face de Bellevarde. Also werden dort auch die Herren kurven.

Gemeinsam tanzten sie auch über den Catwalk im Tirol Berg und führten die neue Kollektion von Anzi Besson vor, des Schneiders der österreichischen Nationalmannschaft. Dass sie dazu ihre Stirnbänder mit den Sponsoren des Kopfes trugen, ist erstens Vorschrift, zweitens nicht unlogisch und drittens immer wieder komisch.

Abgesehen davon ist den Tirolern alles zuzutrauen. Anno 2007, als sie ihren Berg in Aare errichtet hatten, warteten sie zwar lang, aber nicht vergeblich auf das schwedische Königspaar, das den Berg, der nun selbstbewusst in Hoch-Savoyen thront, dem Vernehmen nach schon wieder beglücken wird.

Und wer in Schweden den Vogel abschießt, der wird ihn auch in Frankreich treffen. Am Samstag soll sie Val d'Isère schmücken, Carla Bruni-Sarkozy, und sie wird wohl in den Berg finden und in jenem Séparée Hof halten, in dem Kombi-Weltmeisterin, Jägerin und Köchin Kathrin Zettel und die Medaillengewinnerinnen Andrea Fischbacher und Elisabeth Görgl ihre Taten besprachen, und in dem hoffentlich auch ein auf der Face de Bellevarde Arbeitender sein Erfolgsgeheimnis preisgeben wird.

Bruni, die laut Boulevard nicht kochen kann, wird Zettel freilich nicht einholen. Weder auf der Piste noch in der Küche. (bez, DER STANDARD Printausgabe 07.02.2009)