Die neue Processor Wakeup-Ansicht im GNOME Power Manager

Screenshot: Andreas Proschofsky

Mit der Veröffentlichung einer ersten Beta-Version schließt das GNOME-Projekt die Entwicklung von neuen Features für die kommende Generation des eigenen Desktops ab. Gegenüber der letzten Testversion haben sich dabei noch einige Neuigkeiten eingefunden.

Empathy

So hat der Instant Messenger Empathy nun ein vollständig überarbeitetes User Interface für die integrierten Video-Chat-Möglichkeiten spendiert bekommen, im Hintergrund setzt man dabei jetzt auf die farsight2-Bibliothek. Dies bietet unter anderem einen stark verbesserten Support für das freie Video-Codec Theora, eine Verbesserung, die etwa Telekonferenzen auf einem Default-Linux-System - also ohne die Nachinstallation proprietäre Codecs - ermöglichen soll.

Totem

Neues gibt es auch beim Video-Player Totem zu berichten, der Großteil davon in Form von frischen Plugins: So gibt es nun eine Anbindung an UPNP/DLNA-Server, wer will kann nun Screenshot-Galerien aus einem Video erstellen. Bereits seit der letzten Vorversion ist es möglich laufende Filme mittels des neu aufgenommenen Brennprogramms Brasero auf Video-CD oder DVD zu bannen.

Dokumente

Der Dokumentanzeiger Evince hat seine Kernfunktionalität in eine eigene Bibliothek ausgelagert, dies soll ermöglichen, dass die entsprechenden Möglichkeiten auch von anderen Programmen genutzt werden können. Derzeit arbeitet man außerdem eifrig an einer Windows / Mac-Portierung von Evince, ein Schritt der durch die aktuellen Aufräumarbeiten im GNOME-Projekt - Stichwort: Reduktion von alten Abhängigkeiten - erheblich erleichtert wird.

Aufgeweckt

Ein für die Optimierung der Akku-Laufzeit eines Rechners äußerst nützliches Tool ist das von Intel entwickelte PowerTop: Das Kommandozeilenprogramm stellt dar, wie oft die derzeit laufenden Programme aktuell den Prozessor "aufwecken" und so aus den diversen Stromsparmodi reißen. Eine Funktionalität, die der GNOME Power Manager nun zum Teil übernimmt, allerdings beschränkt man sich hier allein auf die Darstellung der Wakeups, Hinweise zur Optimierung gibt man hingegen nicht.

Umbau

Weitere Verbesserungen gibt es auch bei den grundlegenden Bibliotheken des GNOME-Desktops, etwa an dem Toolkit GTK+ oder bei der Font-Rendering-Bibliothek Pango: Durch interne Restrukturierung soll letztere nun etwa weniger Speicher verbrauchen, auch einige Performance-Optimierungen hat man vorgenommen.

Download

GNOME 2.26 Beta 1 kann kostenlos in Form des Source Codes von den Servern des Projekts heruntergeladen werden. Gleichzeitig mit der Veröffentlichung der neuen Release tritt nun der sogenannte "UI Freeze" in Kraft, mit dem Änderungen am grafischen Interface nur mehr mit expliziter Bestätigung des Release Teams erlaubt sind. Die fertige Version von GNOME 2.26 soll am 18. März veröffentlicht werden, die bis dahin verbleibenden Wochen will man nun vor allem zur Fehlerbereinigung nutzen. (Andreas Proschofsky, derStandard.at, 06.02.2009)