Lederjacken haben eine lange Lebensdauer, und Detektiv Josef Matula hat bereits 25 verschlissen, schätzte sein Darsteller Claus Theo Gärtner im Interview mit dem STANDARD. Er verkörpert seit 1981 den atypischen deutschen Schnüffler in "Ein Fall für zwei", der Verbrecher auch einmal abwatscht oder per Autoverfolgungsjagd zur Strecke bringt, wenn es ihm notwendig erscheint.

In den vier neuen Folgen geht es der von Gärtner als "flippig" beschriebene Privatdetektiv wohl auch altersbedingt etwas ruhiger an.

Foto: ZDF/Andrea Enderlein

Doch ganz kann Matula nicht auf die blutige Lippe verzichten, immerhin ist es sein Markenzeichen, neben dem Austeilen auch Watschen zu kassieren. So ermittelt er auch in der neuen Folge Erben gesucht verdeckt und landet prompt gefesselt im Keller des Verdächtigen.

1981 galt "Ein Fall für zwei" als Novum bei deutschen Krimiserien. Denn "Derrick" oder "Der Alte" lösten die Fälle ohne Handgreiflichkeiten und als Polizeibeamte. Anders als der ebenfalls 1981 erstmals im TV schlägernde Horst Schimanski (Götz George) hatte Matula stets nur seine wechselnden Auftraggeber zur Seite. Den Polizeidienst quittierte er bereits in der ersten Folge.

Foto: ZDF/Andrea Enderlein

Neben den Lederjacken hat Matula vier Anwälte durchgebracht. Seit 2000 ermittelt er für Strafverteidiger Markus Lessing (Paul Frielinghaus). Mit ihm ist die Serie zu dem mutiert, als das sie ursprünglich konzipiert war: Ein junger, flotter Anwalt sollte von einem alten, ruppigen Schnüffler mit Fakten gefüttert werden.

Gärtner ließ sich nur fast 300 Folgen Zeit, um seine Rolle so auszulegen. Der passionierte Autofahrer gestaltete auch in anderen Bereichen der Serie mit und führte seit 2000 bei vier Episoden Regie. Der ORF zeigt die ebenfalls neu abgedrehte Folge "Die Indizienfalle" am 13. 2. um 20.15 Uhr. "Ein Fall für zwei" - "Erben gesucht" 20.15, ZDF (Georg Horvath/DER STANDARD, Printausgabe, 6.2.2009)

Foto: ZDF/Andrea Enderlein