Mehrteilige Ella
Die neue Kollektion "Ella" von Polka (Marie Rahm und Monica Singer) für Wittmann ist ein Möbel für den zweiten Blick. Wer nur flüchtig hinsieht, mag es für einen eher konventionellen Entwurf halten. Die Details erschließen sich beim genauen Hinsehen: Der Rahmen, optional auch die Möbelfüße, werden komplett mit Leder oder Stoff überzogen. Der Einschnitt zwischen Rückenlehne und flexiblen Armlehnen ist ein formal prägendes Detail, bietet aber auch funktionale Vorteile. Im Programm: Fauteuil, Sofa, Chaiselounge und ein dreh- und ausziehbarer Sofatisch. Das Ganze funktioniert eigenständig, aber freilich auch in der Gruppe. www.wittmann.at

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Gläserner Lissoni
Die international besetzte Jury des "innovation design award" der Kölner Möbelmesse war völlig aus dem Häuschen. Für "Oscar" von Piero Lissoni gab es gleich mehrere Messe-Oscars. "Oscar", hergestellt von der Firma Glas Italia, besteht - inklusive Beine und Tischplatte - aus dem scheinbar so zerbrechlichen Material und noch dazu in einer sehr leichten Ausformung. Durch eine spezielle Behandlung während des Aushärtens erhält das Glas seine besondere Widerstandsfähigkeit. Auszeichnungen gab es für das beste Detail und die beste Material-Innovation. www.glasitalia.com

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Jubilierendes Team 7
Team 7 ist nun schon 50 Jahre auf dem Markt, da kann man sich auch einmal einen überarbeiteten Markenauftritt gönnen, nebst vielen neuen Produkten. Ergänzungen des erfolgreichen Cubus-Programms gibt es für die Diele, fürs Home Office und das Wohnzimmer. Mit der Cubus Vitrine interpretiert man ein klassisches Wohnmöbel neu: Die Kontraste zwischen dem Nussbaum-Korpus und den über Eck reichenden Glastüren, die größtenteils aus blickdichtem Farbglas und nur in der Mitte aus Klarglas gefertigt sind, verleihen dem Objekt seine Wirkung. www.team7.at

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Dreibeiniger Papst
Eigentlich ist Wilkhahn ein superseriöser Hersteller von Büromöbeln. Doch als das Familienunternehmen in den 1960er-Jahren begann, sich neu zu erfinden, startete der Firmenchef Fritz Hahne (1920-2008) eine Reihe von Experimenten. Zusammen mit dem Kölner Industriedesigner Walter Papst (1924-2008) entstand 1961 eine Schaukelplastik, die 2007 als limitiertes Objekt wieder aufgelegt wurde. Auch eine Parkbank und ein Strandkorb aus glasfaserverstärktem Polyester entwarf Papst für Wilkhahn. Nun erinnert das Unternehmen mit einer Ausstellung im Firmensitz in Bad Münder an Papst. In Köln wurde erstmals der neu aufgelegte Dreibeinstuhl in Versionen für Kinder und Erwachsene vorgestellt, der auf einen Papst-Entwurf von 1955 zurückgeht und damals einen Hocker-Archetypus neu thematisierte. www.wilkhahn.de; www.walterpapst-design.de

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Nummeriertes Regal
Für manche Hersteller bergen Entwürfe junger Designer vermutlich zu viel Risiko. Es kann sich aber lohnen, aus dem Nachwuchsreservoir zu schöpfen: Hinter der schweizerischen Kollektion nanoo steht als Macher und Geschäftsführer der junge Designer Pascal Kesseli, außerdem die Firma Faser-Plast, die mit Kunststoffprodukten Geld verdient - unter anderem mit widerstandsfähigen Gartentischen für die Schweizer Gastronomie. Die wenigen Produkte, die zur nanoo-Kollektion hinzukommen, werden kurzerhand durchnummeriert. Von dem in München lebenden Designer Nitzan Cohen stammt obiges Regalsystem nan15. Cohen arbeitete als Projektleiter bei Konstantin Grcic, bevor er 2007 sein eigenes Studio gründete. www.nanoo.ch (Der STandard/rondo/06/02/2009)

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