Wien - Die Gegner des geplanten Sängerknaben-Konzertsaals, der am Augartenspitz in Wien entstehen soll, geben nicht auf. Sie haben am Donnerstag das Denkmalamt aufgefordert, keinen positiven Bescheid zu erstellen. Der gesamte Park stehe unter Schutz, jeder Eingriff in den Bestand sei eine Veränderung des Denkmals, hieß es. Die Errichtung des Konzertsaals könnte auch andere Investoren ermutigen, im Park Projekte umzusetzen. Verwiesen wurde etwa auf die Pläne zur Errichtung eines Datencenters in einem der Flaktürme.

Das Bundesdenkmalamt hat sich bereits klar in der Causa geäußert. Leiterin Barbara Neubauer erklärte bereits im vergangenen Oktober bei Präsentation der Sängerknaben-Pläne, dass es vonseiten des Denkmalschutzes keine Einwendungen gebe.

Ein entsprechender Bescheid wird jedoch erst erstellt, was die Augarten-Initiativen noch einmal dazu bewogen hat, in die Offensive zu gehen. "Wir sind der Meinung, dass dieses Objekt im denkmalgeschützten Augarten keinen Platz hat", betonte Eva Hottenroth vom Verein "Freunde des Augartens". Eine Vertreterin des "Josefinischen Erlustigungskomitees" bezeichnete das geplante Bauprojekt aufgrund seines kantigen Äußeren als "Tarnkappenbomber".

Der Neubau am sogenannten Augartenspitz soll ab kommenden Herbst entstehen, die Eröffnung ist für 2011 vorgesehen. Der Saal soll über 380 Plätze verfügen. Das sind etwas weniger als in den ursprünglichen Plänen.(APA)