Val d'Isere  - Hermann Maier waren am Mittwoch nach dem WM-Super-G  Krankheit und Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Die am vergangenen Wochenende in Garmisch-Partenkirchen eingefangene starke Verkühlung hat dem 36-Jährigen zu viel Substanz geraubt. "Es ist mir anscheinend nicht mehr vergönnt", meinte ein schwer enttäuschter Maier, der mit 2,89 Sekunden Rückstand auf Didier Cuche nur Rang 18 belegte.

"Ich habe mich wie im Zustand des Höhenrauches gefühlt", versuchte Maier, der in diesem Winter immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat,  seine Wahrnehmung aufgrund seines Zustands zu beschreiben. "Für mich gab es die gesamte Fahrt Bodennebel."

Die Erfahrung der körperlichen Schwäche muss für den Olympiasieger 1998 und Super-G-Weltmeister 1999 umso bitterer sein, da die Formkurve vor der WM in einer Aufwärtsbewegung war. Das hatte der Flachauer nicht zuletzt mit seiner Bestzeit im Abfahrtstraining von Garmischam vergangenen Freitag bewiesen.

"Was los ist, wenn ich in Hochform bin, hat man da gesehen", sagt Maier. "Ich bin am Ergometer gesessen, hatte einen sehr niedrigen Puls und war in einem Topzustand. Und am Sonntag bin ich dann flach gelegen. Da sieht man, wie schnell es leider gehen kann. So in Hochform zu sein und dann so eine drauf zu kriegen, das ist bitter", berichtete der vierfache Gesamt-Weltcup-Sieger, der in Frankreich seine womöglich letzte WM bestreitet.

Maier habe die Spritzigkeit für eine Herausforderung wie jener am Mittwoch auf besonders kraftraubendem Hang komplett gefehlt. "Durch die Verkühlung war alles zu. Jeder Mensch weiß, wie man sich da fühlt. Und dann kommt noch die Höhenlage von mehr als 1.800 Meter dazu."

Was nun angesichts der für Sonntag angesetzten Abfahrt (erstes Training schon am Donnerstag) getan werden könne? "Gar nichts kann ich machen. Gegen den Körper kann man nicht ankämpfen", war Maier ganz Fatalist. Und wie wär's mit ein bisschen Schlechtwetter? Eine Verschiebung käme dem Salzburger vermutlich nicht ungelegen. (APA/red)