Das populäre Online-Netzwerk MySpace hat die Namen von insgesamt 90.000 Sexualstraftätern, die zuvor von der Plattform verbannt worden sind, an die zuständigen Staatsanwälte in den USA weitergeleitet. Wie Richard Blumenthal, Generalstaatsanwalt in Connecticut, gegenüber der New York Times feststellt, umfasst die übergebene Auflistung somit letztendlich um rund 40.000 mehr Namen als ursprünglich vom Social Network bestätigt worden sind. "Auf MySpace mischen sich an die 100.000 verurteilte Sexualstraftäter unter Kinder. Das ist absolut erschreckend und total inakzeptabel", kritisiert Blumenthal. In der Realität sei sogar von einer wesentlich größeren Zahl auszugehen. "Für jeden Einzelnen, der inzwischen von der Seite gesperrt worden ist, könnten Hunderte von Anderen existieren, die sich dort unter falschem Namen oder nicht korrekten Altersangeben tummeln", warnt Blumenthal.

"Seitdem konnten wir 90.000 Sexualstraftäter identifizieren, löschen und blockieren"

"Wir haben bereits Anfang 2007 eine aggressive Online-Sicherheitskampagne auf unserer Seite gestartet. Seitdem konnten wir 90.000 Sexualstraftäter identifizieren, löschen und blockieren", erklärt ein Sprecher von MySpace USA auf Nachfrage von pressetext. Diese Individuen hätten auch in Zukunft keinerlei Zugangsmöglichkeit zum sozialen Netzwerk. "Registrierte Sexualstraftäter müssen alle ihre E-Mail-Adressen den Behörden bekannt geben. MySpace und anderen sozialen Netzwerken fällt es dadurch leichter, solche Personen von der eigenen Community fern zu halten, da die bekannten Adressen bei der Registrierung sofort aussortiert werden können", erläutert der Sprecher. Ein Hinweis sei in diesem Zusammenhang allerdings wichtig: "Bei den sogenannten 'registered sex offenders' handelt es sich nicht um Sexualstraftäter im eigentlichen Sinn. Wenn in den USA ein 21-Jähriger eine 16-Jährige über ein Social Network kontaktiert, die 16-Jährige sich dadurch belästigt fühlt und dies meldet, kann es sein, dass der User geblockt wird und seine E-Mail-Adresse in einer für alle Social Networks zugänglichen Datenbank unter 'sex offenders' registriert wird", merkt der Sprecher an.

"Sentinel Safe Technology"

Laut Angaben von MySpace sind die 90.000 Sexualstraftäter mithilfe einer speziellen Filter-Software namens "Sentinel Safe Technology" identifiziert worden, die auf einer Datenbank mit über 700.000 registrierten Sexualstraftätern in den USA basiert. "Wir vertrauen hier auf eine technische Lösung, die es uns erlaubt, die betroffenen Community-Mitglieder ausfindig zu machen und sperren anschließend die gefundenen Profile auf unserem Portal", erläutert Hemanshu Nigam, Chief Security Officer bei MySpace, gegenüber der New York Times. "Wir haben die vergangenen zwei Jahre damit verbracht, die entsprechenden Sicherheitsstandards auf unserer Plattform zu verbessern. Diese haben sich seitdem kontinuierlich verschärft", ergänzt Mats Wappmann, MySpace-Sprecher in Deutschland, auf Anfrage von pressetext. Das Portal sei zurzeit die einzige soziale Web-Community, die die Sentinel Sage Technology einsetzt. "Wir sind stolz auf unsere Vorreiterposition und hoffen, dass andere Anbieter wie Facebook unserem Beispiel folgen werden", so Wappmann. (pte)