San Juan - Das US-Verteidigungsministerium schickt einen Marineadmiral ins Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba zur Überprüfung der dortigen Zustände. Das Pentagon erklärte am Dienstag, man gehe davon aus, dass die erforderlichen Standards bereits eingehalten würden. Der neue Präsident Barack Obama hat die Schließung des umstrittenen Gefängnisses binnen Jahresfrist angeordnet. "Wir nehmen diese Aufgabe sehr ernst", sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Geoff Morrell. Deswegen sende Minister Robert Gates Marineadmiral Pat Walsh für eine rund 30-tägige Untersuchungsmission nach Guantanamo.

Rund 250 Terrorverdächtige sind in dem vor sieben Jahren unter Präsident George W. Bush eingerichteten Lager noch inhaftiert - zumeist seit Jahren unter harten Haftbedingungen und ohne Anklage. Sie wurden im Zuge des globalen "Krieges" der USA gegen den Terrorismus unter rechtlich unklarem Status als "feindliche Kämpfer" eingesperrt. Einige von ihnen stellen aus Sicht der USA keine Bedrohung mehr dar und sollen auf freien Fuß kommen. Während einige in ihre Heimatländer zurückkehren wollen, fürchten andere dort Verhaftung und Folter. Mehr als 500 Inhaftierte wurden bereits in andere Länder gebracht. Nur zwei Guantanamo-Gefangene wurden bisher einer strafbaren Handlung für schuldig befunden. Die Verfahren vor einer Militärkommission sind nach Ansicht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International keine fairen Gerichtsverfahren internationalen Standards. (APA/AP)