Graz - Die Technische Universität Graz koordiniert in den nächsten drei Jahren ein Hochschulentwicklungsprojekt im arabischen Raum. In dem von der Europäischen Kommission mit 1,3 Mio. Euro finanzierten "Tempus IV"-Projekt soll die arabische Wirtschaft näher an die Universitäten herangebracht werden, teilte die TU Graz am Dienstag mit. Sechs Unis in Ägypten, Marokko, Syrien, Tunesien und dem Libanon nehmen daran teil.

Kooperation soll vorangetrieben werden

"Tempus" ist das Hochschulkooperationsprogramm der Europäischen Union mit den nicht-assoziierten Staaten in Südosteuropa, den Neuen und Unabhängigen Demokratien der ehemaligen Sowjetunion und bestimmten Mittelmeeranrainerstaaten. Ziel ist die Entwicklung und Erneuerung des Hochschulwesens in den Partnerländern. Mit dem von Graz aus koordinierten Projekt "University Chair of Innovation" soll die Kooperation zwischen Unis und der Industrie in Ägypten, Marokko, Syrien, Tunesien und dem Libanon vorangetrieben werden.

"Die Industrie in diesen Ländern weiß oft gar nicht, was die Unis machen. Wir haben eine Menge Beispiele zu bieten, wie man für beide Seiten gewinnbringend kooperieren kann", so Projektleiter Hans Schnitzer vom Institut für Prozesstechnik an der TU Graz. In einem Kick-off-Meeting von 5. bis 7. Februar treffen die Rektoren der Partneruniversitäten erstmals an der TU Graz zusammen. Partner auf europäischer Seite sind die Delft University of Technology/ Niederlande und das Politecno di Milano /Italien. In den fünf arabischen Ländern wurden die jeweils größten Universitäten ausgewählt, so Schnitzer.

Gemeinsame Aufgabenstellungen für Teams verschiedener Universitäten

Die Aktivitäten der TU Graz konzentrieren sich neben der Projektkoordination hauptsächlich auf den Aufbau eines "Student-Twinning-Programs", in dem Studierende der Partnerländer gemeinsam mit Studierenden der EU-Länder an verschiedenen Aufgabenstellungen arbeiten. Teams von je einem europäischen und einem arabischen Studierenden sollen gemeinsam eine praxisbezogene Masterarbeit machen. "Im Budget ist eingeplant, dass europäische Studierende für drei Monate in eines der Partnerländer reisen können, um mit ihren Kollegen auch persönlich zusammenzuarbeiten", so Schnitzer. (APA)