Wien - Die im Vergleich zur herkömmlichen Injektions-Immuntherapie schonendere "Gräsertablette" zur Behandlung von Gräserpollen-Allergien ist seit Jänner auch für Kinder zugelassen. Das teilte der Hersteller, Alk-Abello am Dienstag in einer Aussendung mit. Studienergebnisse hätten eine deutliche Reduktion der Heuschnupfen- und Asthma-Symptome sowie einen verminderten Verbrauch an symptomlindernden Medikamenten während der gesamten Pollensaison belegt.

Überreaktion des Körpers

Eine Atemwegsallergie ist eine übersteigerte, krankmachende Reaktion des Körpers auf eigentlich harmlose Stoffe aus der Umwelt. Heuschnupfen, der durch Gräserpollen ausgelöst wird, ist das häufigste Erscheinungsbild dieser überschießenden Reaktion des Immunsystems und betrifft auch viele Kinder.

Das bisher größte klinische Studienprogramm zur Immuntherapie führte Ende 2006 zur erstmaligen Zulassung einer "Allergie-Impfung" in Tablettenform für erwachsene Gräserpollenallergiker. Jetzt wurde das Medikament auch für Kinder zur Verwendung freigegeben.

Verringerung der Symptome

Während der Gräserpollensaison 2007 wurde an 26 deutschen Zentren die Wirksamkeit und Sicherheit der Gräsertablette im Vergleich zu einer symptomlindernden Therapie bei über 250 Kindern zwischen fünf und 16 Jahren untersucht. 103 der Kinder litten auch an Asthma während der Pollensaison. Die Ergebnisse zeigten, dass sich die Heuschnupfen-Symptome wie rinnende Nase, Niesen, juckende Augen und Husten während der Pollenhochsaison um 28 Prozent im Vergleich zu einer Therapie mit Antihistaminen etc. verringerte und der Bedarf an zusätzlichen Akut-Medikamenten um bis zu zwei Drittel (65 Prozent) reduziert werden konnte.

Die bisher verwendete Immuntherapie gegen Allergien setzt auf die regelmäßige Injektion der Allergene unter die Haut. Die Behandlung dauert Jahre. (APA/red)