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Die Hainburger Berge, Österreichs östlichste Erhebungen, gehören nicht mehr zu den Alpen, sondern sind der westlichste Teil des Karpatenbogens, der zwischen Wolfsthal und Bratislava von der Donau durchbrochen wird. Sie haben - wie etwa das Leithagebirge - einen harten Kern aus Silikatgestein, der von einer teilweise dicken Schale aus Kalk bedeckt wird.

Bereits die Römer betrieben am Hundsheimer Berg - in alten Karten noch Hundsheimer Kogel genannt - Steinbrüche und verwendeten das Material für den Bau ihrer wichtigen Grenzstadt Carnuntum. Heute noch wird die Kalkschicht abgebaut, wobei vor einigen Jahren die Relikte des größten römischen Heiligtums, des Jupitertempels auf dem Gipfel des Pfaffenbergs, verschwanden.

Der Hundsheimer Berg und Teile der nahen Königswarte sind heute Naturschutzgebiet mit einer wertvollen Flora; von der man allerdings zu dieser Jahreszeit nur wenig bemerkt. Zudem beherbergen die Erhebungen traumhaft schöne Aussichtsplätze, von denen der Blick auf die Donau und den Nationalpark Donauauen, auf Hainburg, das südliche Marchfeld, zu den Kleinen Karpaten und über das Wiener Becken hinweg zum Schneeberg und zum Hochwechsel reicht.

Das Gebiet ist schon seit geraumer Zeit durch ein ganzes Netz von Wanderwegen erschlossen, was allerdings in den Landkarten noch keinen Niederschlag gefunden hat. In der Bundesamtskarte ist lediglich der Marc-Aurel-Rundweg eingezeichnet, der den schönsten Punkten des Gebietes nicht einmal nahe kommt.

Eine wenig anstrengende Runde über den Hundsheimer Berg bietet viel Abwechslung und allerlei Interessantes, denn zahlreiche Informationstafeln weisen auf die Besonderheiten - auch geologische - des Naturschutzgebietes hin. Den Abstecher zur felsigen Aussichtskanzel hoch über Hainburg sollte man nicht auslassen, der Platz zählt zu den schönsten im Osten Niederösterreichs.

Die Route: Vom Sportplatz in Hundsheim folgt man der roten, bald darauf blauen Markierung (Wegweiser Deutsch-Altenburg) in den Sattel vor dem Pfaffenberg, der wegen des Steinbruchs nicht betreten werden darf. Dort hält man sich rechts und steigt über freies Gelände fast bis zum höchsten Punkt auf.

Vor dem Gipfel wendet sich der Weg nach links (Wegweiser Hainburg, Aussichtsplatz), man erreicht eine gelbe Markierung, die zu der markanten Felskanzel führt. Die Gehzeit ab Hundsheim beträgt 1¼ Stunden.

Zurück zum höchsten Punkt des Berges und nach Süden hinunter. Bald zweigt nach links der Weg zum Weißen Kreuz ab, das man ab der Aussichtskanzel nach etwa einer Dreiviertelstunde erreicht. Gelb markiert ist der weitere Abstieg. Ab dem Roten Kreuz folgt man dem Wegweiser Güntherhöhle und gelangt am Fuß des Berges wieder zum Ausgangspunkt. Ab Weißem Kreuz eine Stunde. (Bernd Orfer/DER STANDARD/Printausgabe/7./8.1.2009)