Der schwer angeschlagene deutsche Medienkonzern Premiere ist seiner Rettung einen Schritt näher gekommen. Der US-Konzern News Corp müsse gemäß einer Entscheidung der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) kein Pflichtangebot für die ausstehenden Premiere-Aktien vorlegen, teilte News Corp am Freitag mit. Diese Entscheidung hatte Konzernchef Rupert Murdoch aber zur Bedingung für ein Rettungspaket gemacht.

"Die langfristige Finanzierung ist entscheidend für das Überleben von Premiere"

News Corp will eine zu einem kleinen Teil bereits durchgeführte Kapitalerhöhung von insgesamt 450 Millionen Euro absichern. Diese Unterstützung wurde Ende Dezember an neue Kreditlinien durch die Banken sowie an die Befreiung von einem Pflichtangebot für die übrigen Aktionäre durch die Finanzaufsicht BaFin geknüpft. "Die langfristige Finanzierung ist entscheidend für das Überleben von Premiere", hatte der Chef des Abosenders, Mark Williams, damals gesagt. Die Banken hatten neue Kredite von bis zu 525 Millionen Euro an die erfolgreiche Durchführung der Kapitalerhöhung geknüpft.

Die Entscheidung der Bafin erfolgte allerdings unter verschiedenen Bedingungen. So muss die Hauptversammlung die für die Kapitalerhöhung notwendigen Beschlüsse fassen und diese bis zum 31. Jänner 2010 durchgeführt werden. Außerdem müssen sich Murdoch und die kreditgebenden Banken an ihre zuvor gemachten Versprechen halten. Sollte eine der Bedingungen nicht erfüllt werden, kann die BaFin die Befreiung vom Pflichtangebot zurücknehmen. (APA/dpa)