Zürich - Die Schweizer Industrie rutscht immer tiefer in die Rezession. Der Einkaufsmanager-Index (PMI) sank im Jänner um 1,5 Punkte auf einen neuen Tiefststand von 35 Zählern, wie die Großbank Credit Suisse am Montag mitteilte. Der von der Bank zusammen mit dem Einkaufsmanager-Verband SVME erhobene Index liegt zum fünften Mal in Folge unter dem Schwellenwert von 50 Punkten, der Wachstum von Schrumpfung trennt. Der Index für die Auftragslage rutschte mit 28,2 Zählern ebenfalls auf ein historisches Tief.

Der PMI weist damit in die gleiche Richtung wie das führende Konjunkturbarometer der Schweiz (KOF). Das KOF fiel im Jänenr auf den tiefsten Stand seit 1991. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) rechnet für dieses Jahr mit einer Schrumpfung der Schweizer Wirtschaft um 0,5 bis 1,0 Prozent und hat ihren Leitzins in die Nähe von Null gesenkt. Zudem ist die SNB bestrebt, die Landeswährung Franken nicht zu stark werden zu lassen, um der unter der schwachen Weltkonjunktur leidenden Exportwirtschaft das Leben nicht noch zusätzlich zu erschweren.

Nach Ansicht der Experten der Credit Suisse vermittelt der jüngste PMI Anzeichen für eine Stabilisierung auf tiefem Niveau. Der absolute Rückgang des Index sei im Berichtsmonat geringer ausgefallen als im Durchschnitt der vergangenen Monate. Konjunkturexperte Alessandro Bee von der Bank Sarasin sieht hingegen keine Anzeichen für eine Trendwende und setzt auf die nächsten Monate. "Wir hoffen auf irgendeine Art von Stabilisierung in den kommenden Monaten, die auf eine Erholung in der zweiten Jahreshälfte hindeutet", sagte er. (APA/Reuters)