Bild nicht mehr verfügbar.

Michael Nikbakhsh vom "profil" wurde als bester Journalist 2008 geehrt.

Foto: APA/Neubauer

Auch in wirtschaftlich angespannten Zeiten hat es sich die heimische Medienwelt nicht nehmen lassen, sich selbst zu feiern. Am Donnerstagabend versammelte sich die "Creme de la Creme" der österreichischen Branche auf Einladung des Branchenblatts "Der Österreichische Journalist" im Wiener Palais Ferstel, um eine Reihe namhafter Branchenkollegen auszuzeichnen, die im vergangenen Jahr Außergewöhnliches geleistet haben. "profil"-Redakteur Michael Nikbakhsh wurde dabei als "Journalist des Jahres" geehrt.

Die jährlich zelebrierte Veranstaltung wird immer wieder auch für Kritik genutzt. So warnte etwa ORF-Redakteur Eugen Freund, der zum besten Außenpolitik-Journalisten des Jahres 2008 gekürt wurde, vor Personal- und Leistungsabbau im ORF (mehr dazu hier).

Petz wurde "entehrt"

Die Galaveranstaltung fand heuer ausnahmsweise ohne die Anwesenheit des Bundeskanzlers statt, der üblicherweise die Laudatio auf den "Medienmanager des Jahres" hält. Diese Ehrung hätte ursprünglich Moser Holding-Vorstandschef Hermann Petz zu Teil werden sollen, das Branchenmagazin nahm die Auszeichnung aber aufgrund des Umbaus der "Oberösterreichischen Rundschau" zu einem Gratistitel und des damit verbundenen Personalabbaus zurück.

"Journalist"-Herausgeber Johann Oberauer gab in seiner Ansprache zu denken, dass "wir in einer Zeit leben, in der immer mehr Medienhäusern die Verflachung zum Geschäftsprinzip erheben". Journalismus werde immer mehr als notwendiges Beiwerk empfunden und die Optimierung von Betriebsergebnissen als zentrale Aufgabe gesehen, meinte Oberauer.

Alte Bekannte

Vor einem hochkarätigen Publikum wurde Hubert Patterer von der "Kleinen Zeitung" zum besten Chefredakteur gekürt. "Die Presse" bekam den Titel "Beste Redaktion des Jahres" und "Presse"-Chefredakteur Michael Fleischhacker wurde mit einem Sonderpreis in der Kategorie "Konzept" ausgezeichnet. Bester Innenpolitiker wurde erneut Andreas Koller von den "Salzburger Nachrichten" und zum Sportjournalist des Jahres zum zweiten Mal in Folge Rainer Fleckl vom "Kurier" gekürt. Frido Hütter von der "Kleinen Zeitung" darf sich bereits zum dritten Mal bester Kulturredakteur des Landes nennen.

Den Bereich Unterhaltung führte ATV-Moderator Dominic Heinzl an und Florian Klenk vom "Falter" siegte in der Kategorie Investigativ-Journalismus. Die besten Fotos schoss auch 2008 der APA-Fotograf Robert Jäger, der mit "seinem spitzbübischen Humor die Bildersprache der Nation geprägt hat", so Laudator Meinrad Rahofer vom Kuratorium für Journalistenausbildung. Die besten Kolumnen stammten aus der Feder von Daniel Glattauer ("Standard").

Herrn Jeannee's "Gespür für Schreibe"

Einen Sonderpreis in der Kategorie "Innovation" erhielt Patrick Schubert vom neuen Privatsender "Puls 4". Michael Jeannee von der "Kronen Zeitung" wurde für sein "Gespür für Schreibe" ausgezeichnet. Einen weiteren Sonderpreis für sein Lebenswerk hätte "Standard"-Gründer Oscar Bronner entgegennehmen sollen. Bronner verzichtete allerdings freiwillig mit der Begründung, dass Jeannee, der "eine Form des Journalismus betreibt, die meinem Lebenswerk diametral entgegensteht" ebenfalls eine Sonderauszeichnung erhielt.

Die besten Bundesländerjournalisten des Jahres 2008 waren: David Breznik vom ORF-Vorarlberg, Elke Russ von der "Tiroler Tageszeitung", Wolfgang Fürweger, der für "Österreich" in Salzburg tätig ist, Barbara Eidenberger von den "Oberösterreichischen Nachrichten", Hermann Knapp von den "NÖN", im Burgenland Bernhard Fenz von der "bvz", Carmen Oster von der "Kleinen Zeitung" Steiermark, Reinhold Dottolo von der "Kleinen" in Kärnten und in Wien Wolfgang Partosch von "Heute". (APA)