Luxemburg/Brüssel - Die Inflation in der Eurozone dürfte im Jänner 2009 mit 1,1 Prozent auf den niedrigsten Stand seit fast zehn Jahren fallen, teilte Eurostat am Freitag mit. Zuletzt war sie im Juni 1999 mit 0,9 Prozent noch niedriger, im Juli 1999 hatte sie ebenfalls 1,1 Prozent betragen. Im Dezember 2008 lag die Teuerung noch bei 1,6 Prozent.

Erst Mitte vergangenes Jahr, im Juli 2008, hatte die Inflation mit 4,0 Prozent einen Rekordwert erreicht. Ausschlaggebend für den radikalen Rückgang der Teuerung ist die im Gefolge der seit Herbst 2008 andauernden Finanzkrise eingetretene Konjunkturflaute.

Die 1,1 Prozent vom Jänner dieses Jahres sind eine Vorabschätzung von Eurostat. Detaillierte Zahlen für alle EU-Staaten will Eurostat am 27. Februar vorlegen. Die Inflation der Eurozone wird anhand des Verbraucherpreisindex der Eurozone (VPI-EWU) gemessen. Zur Berechnung der Vorausschätzung des VPI-EWU verwendet Eurostat frühzeitig vorliegende Preisdaten für den Berichtsmonat aus den Mitgliedstaaten, für die Daten vorliegen, sowie frühzeitig vorliegende Informationen über die Energiepreise. Von der Schätzung sind rund 95 Prozent der Gesamtkonsumausgaben der Eurozone abgedeckt. Gemessen wird die Preisveränderung im laufenden Monat gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat. Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht Preisstabilität bei einem Wert von unter oder knapp bei 2,0 Prozent gewahrt. (APA)