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Paris - Der Mischkonzern Vivendi Universal (VU) hat 2002 einen Netto-Verlust von 23,3 Mrd. Euro verzeichnet und damit einen neuen Negativ-Rekord für ein französisches Unternehmen aufgestellt. Diesen Betrag gab der französisch-amerikanische Konzern am Donnerstagabend nach Schluss des Handels an der Pariser Börse bekannt. In diesem Jahr will sich die hochverschuldete Gruppe demnach von Firmenbeteiligungen im Wert von 7 Mrd. Euro trennen.

Erst am Mittwoch hatte France Telecom den jüngsten Negativ-Rekord für ein französisches Unternehmen aufgestellt: Nach milliardenschweren Abschreibungen auf die deutsche MobilCom und andere Beteiligungen belief sich der Fehlbetrag dort auf 20,7 Mrd. Euro. Der Rekordverlust markiere einen schwarzen Tag in der Geschichte von France Telecom, hatte Konzernchef Thierry Breton gesagt, der erst im Oktober den langjährigen Vorstandsvorsitzenden Michel Bon abgelöst hatte. "Die Zahlen sind Schwindel erregend."

Auch bei Vivendi Universal gibt es inzwischen eine neue Firmenspitze. Das Pariser Wirtschaftsblatt "Les Echos" berichtete am Donnerstag, neben einem bereits eingeplanten Fehlbetrag von 14,4 Mrd. Euro habe der Mischkonzern weitere milliardenschwere Wertberichtigungen hinnehmen müssen. Vor allem beim Bezahl-TV-Sender Canal plus und bei dem US-Ableger USA Networks müssten die Zahlen nach unten korrigiert werden. Die VU-Aktie gab nach einem starken Vortagesplus von 8,25 Prozent am Donnerstag 4,31 Prozent nach und fiel auf 12,43 Euro. (APA/AFP)