Illustration: NASA

Wien - Seit Jahrzehnten streiten Astronomen und Astrophysiker, ob sich unser Universum bis in alle Ewigkeit ausdehnen wird, oder ob es vielleicht irgendwann wieder schrumpft und schließlich in einer Art von umgekehrtem Urknall in sich selbst verschwinden wird. Nun hat Robert Caldwell vom Dartmouth College in New Hampshire eine dritte Möglichkeit ersonnen: Unsere Welt könnte in einer gigantischen Explosion enden, welche sogar die Atomkerne zerreißt, meldet die britische Wissenschaftszeitschrift "New Scientist".

Die Theorie des großen Endknalls hängt eng mit der vielfach von verschiedenen Wissenschaftern vermuteten Dunklen Energie zusammen. Mit der Annahme einer solchen Energie versuchen Astronomen die Entdeckung zu erklären, dass die Geschwindigkeit, mit der sich das Universum ausdehnt, offenbar kontinuierlich zunimmt. Eine solche Dunkle Energie oder Phantom-Energie wäre gleichsam die Gegenkraft zur Gravitation, sie drückt Materie auseinander.

Schlagartige Expansion

Caldwell errechnete nun, dass die Phantomkraft im Verlauf der Zeit immer stärker wird und dementsprechend das Universum immer rascher auseinander drückt, bis es in einem letzten Augenblick völlig außer Kontrolle gerät. Die Expansion würde dann so schlagartig vonstatten gehen, dass es selbst Atomkerne gleichsam zerreißt.

Laut Caldwell könnte das in etwa 22 Milliarden Jahren passieren. 60 Millionen Jahre vor diesem Endknall würde bereits die Milchstraße zerstört, zehn bis 19 Sekunden davor würden die Atome platzen. (APA)