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Die Zahl der Berggorillas im Kongo ist gewachsen: Das Foto vom 14. Jänner zeigt Bilali mit ihrem jüngsten Nachwuchs im Virunga-Nationalpark.

Foto: AP/Gorilla.cd

Wien - Trotz des Krieges im Osten der Demokratischen Republik Kongo ist die Zahl der seltenen Berggorillas gewachsen, gab der WWF am Donnerstag in einer Aussendung bekannt. Bei der ersten Zählung seit über einem Jahr seien Ranger im ältesten Nationalpark Afrikas, dem Virunga Nationalpark, auf sechs Gorilla-Gruppen mit insgesamt 81 Mitgliedern gestoßen. 2007 wurden dort nur 72 Tiere registriert.

"Scheinbar wissen die Berggorillas sehr genau, wie sie sich in einer Krise verhalten müssen, und gehen dem Krieg der Menschen aus dem Weg", kommentierte WWF-Artenschutzexpertin Jutta Jahrl. Dies ist umso erstaunlicher, als der Nationalpark mitten in der umkämpften Krisenregion liegt. "Deshalb hatten wir für die Berggorillas das Schlimmste befürchtet, zumal einige Gorilla-Gruppen für den Naturtourismus systematisch an Menschen gewöhnt worden sind und deshalb möglicherweise auch nicht vor bewaffneten Milizen oder Wilderern flüchten", so Jahrl.

Gefährlicher Einsatz für Gorillas

Die Berggorillas wurden von Angestellten des kongolesischen Instituts für Naturschutz gezählt, das für den Virunga-Nationalpark verantwortlich ist und vom WWF finanziell unterstützt wird. Den Wildhütern war es im Dezember nach zähen Verhandlungen mit Kräften des mittlerweile verhafteten Rebellenführers Laurent Nkunda erstmals seit 16 Monaten gelungen, wieder Zugang zum Park zu erhalten. "Die Gorilla-Hüter arbeiten unter Einsatz ihres Lebens", sagte die WWF-Artenschützerin. Erst vor zwei Wochen sei ein Ranger im Park getötet, ein weiterer von Milizen entführt worden.

Auch für die Berggorillas ist die Gefahr trotz der erfreulichen Zahlen laut WWF noch nicht gebannt. "Die Scharmützel gehen weiter und auch die Wilderei lässt nicht nach", erläuterte die Expertin. Innerhalb von nur fünf Tagen hätten die Wildhüter im Virunga Nationalpark über 400 Wilderer-Fallen aufgespürt.

Hintergrund

Der Virunga-Nationalpark ist Afrikas erstes Naturschutzgebiet und wurde 1925 gegründet. Er liegt an der Grenze von Ruanda und Uganda. Mit insgesamt 720 Exemplaren zählen Berggorillas zu den am stärksten vom Aussterben bedrohten Säugetierarten der Erde. (red)