Linz - Der Fensterhersteller Internorm mit Sitz in Traun bei Linz hat seinen Umsatz 2008 um rund 14 Prozent von 228 auf 260 Mio. Euro gesteigert. Für heuer schätzt das Unternehmen den Neubaubereich als schwierig ein, rechnet aber mit einem - wenn möglich durch verstärkte öffentliche Förderungen zusätzlich stimulierten - Trend zur Gebäudesanierung sowie zu höherwertigen Produkten und somit für sich mit einem "leichten Wachstum" beim Umsatz.

Der Geschäftsführer der Internorm International GmbH Silvio Spiess und der Vorstand der Muttergesellschaft IFN Holding, Christian Klinger, gaben in einem Pressegespräch am Donnerstag in Pasching (Bezirk Linz-Land) genauere Geschäftszahlen nicht bekannt. Sie verwiesen darauf, dass diese auf Konzernebene IFN im April veröffentlicht würden. 2008 haben die 1.750 Mitarbeiter (in etwa ein Plus von 130) in den drei Standorten Traun und Sarleinsbach in Oberösterreich sowie Lannach in der Steiermark rund 895.000 Fenstereinheiten gefertigt und ausgeliefert. Das entspricht einem Zuwachs von knapp 60.000 zum Vorjahr, rechnet Internorm vor - nach eigenen Angaben Marktführer in Österreich. Gäbe es eine Firma, die 60.000 Einheiten produzieren würde, wäre sie die Nummer 7 am heimischen Markt, gemessen am Umsatz wäre sie die Nummer 5.

Privatkunden bleiben Kerngeschäft

In Österreich sei der Internorm-Umsatz um sieben Prozent gewachsen, wobei das Kerngeschäft weiterhin im Segment der Privatkunden liege. Der Inlandsmarkt sei nahezu stabil. Wachstumsmotor sei der Export, mit einen Anteil von nunmehr 52 Prozent. So habe sich der Umsatz in Deutschland um 11,5 Prozent erhöht. Dort sei das Neubaugeschäft schon seit dem 2. Quartal schlecht gelaufen, dafür sei die Nachfrage nach energieeffizienten Fenstern zur Altbausanierung stark gestiegen. Für die Schweiz seien erstmals mehr als 100.000 Einheiten gefertigt worden, das bedeute ein Plus 21 Prozent. Ein erfreuliches Fördermodell in Italien habe dort ein Umsatzwachstum von 16 Prozent und den Aufstieg zum zweitgrößten Anbieter gebracht. In Frankreich sei eine Steigerung um 53,3 Prozent erreicht worden. Der "sonstige Export" - nach Tschechien, Slowenien, Ungarn, Kroatien sowie Großbritannien habe um 41,5 Prozent zugenommen, wobei die Vertriebsniederlassung in London gerade am Marktaufbau arbeite.

Für heuer sei bei den Investitionen kein Krisen- sondern ein "volles" Programm geplant mit 13 Mio. Euro, was ein Plus von 30 Prozent bedeute. Allein der Trend zu Dreifach- statt Zweifach-Isolierglas verlange schon eine Kapazitätssteigerung in der Produktion. Dazu kämen Investitionen in Produktivitäts- und Qualitätsverbesserungen. Ein "Technikum" soll als Forschungszentrale unter anderem für die Bereiche Wärmedämmung und Energieeffizienz in Traun gebaut werden, das letztlich als unabhängiges Prüfinstitut agieren soll. Um weiterhin mit qualifizierten Mitarbeitern punkten zu können, soll eine Lehrlingsinitiative mit zusätzlicher Ausbildung in einer eigenen "Internorm-Akademie" gestartet werden. (APA)