Athen - Im Zentrum Athens haben sich am Mittwoch Staatsbeamte und Polizisten geprügelt. Rund 800 Staatsbedienstete - in ihrer Mehrheit Gewerkschaftsvertreter aus allen Landesteilen - protestierten gegen Probleme mit der Pensionskasse und versuchten ins Wirtschaftsministerium einzudringen. Dort wollten sie mit Spruchchören ihren Forderungen Nachdruck verleihen. Die Polizei setzte Schlagstöcke und Tränengas ein. Dabei kam es zu Rangeleien und Prügeleien, wie das Fernsehen zeigte.
Die seit über einer Woche andauernden Straßenblockaden griechischer Bauern, die mehr staatliche Hilfen fordern, bröckeln indes allmählich. In der Nacht zum Mittwoch gaben sie die Brücken über dem Kanal von Korinth wieder frei. Damit ist eine der wichtigsten Straßenverbindungen Griechenlands zwischen der Halbinsel Peloponnes und dem übrigen Land wiederhergestellt. Auch die Blockade des Grenzübergangs zur Türkei bei Kipoi-Ipsala wurde beendet, berichtete das griechische Radio weiter.
Dagegen blieb die Lage im Norden des Landes trotz Abzugs hunderter Traktoren von einer Blockade bei Larissa gespannt. Bauern blockierten weiterhin mit Traktoren und schwerem Gerät zwei wichtige Grenzübergänge zu Bulgarien. Am Nachmittag wollten sie einigen hundert Lastwagen erlauben, die Grenze zu passieren. Bulgarien und andere Länder der Region protestieren heftig gegen die Blockaden. Die Verluste für die Speditionen, die Tourismusbranche und die Produzenten von Gemüse und Obst gehen bereits in die Millionen Euro, berichteten Medien in Griechenland, Bulgarien und Rumänien.
Die konservative Regierung in Athen hat ein Hilfspaket in Höhe von rund 500 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Angesichts sinkender EU-Subventionen und fallender Weltmarktpreise fordern die Bauern aber mehr Hilfe vom Staat. Sie betonen, sie hätten in den vergangenen zehn Jahren 24 Prozent ihres Einkommens verloren. Die EU-Kommission will nach Berichten griechischer Journalisten aus Brüssel prüfen, ob Athen dazu berechtigt ist, den eigenen Bauern mit dieser Summe zu helfen. (APA/dpa)