Mittwoch, 10 Uhr - Schneeregen...

Die Frisur hält. Glücklicherweise. In wenigen Minuten wird sich weisen, ob die letzte verbleibende Computermesse Österreichs, die ITnT, mit dem tristen Wetter mithalten kann oder doch nicht. 

Für BesucherInnen der Messe sei hier noch einmal festgehalten, dass man nicht zum Haupteingang der Messe Wien fahren sollte, sondern am besten mit der U2 zur Station "Krieau". Geschieht dies nicht, so hat man einen Fußweg im Schneeregen zu überstehen.

Foto: Gregor Kucera

Die ITnT - sie lebt

Während der gestrige Dienstag einem vergrößerten Kaffeekränzchen der Aussteller geglichen haben soll, war der Mittwoch - traditionell der stärkste Tag der Messe, die noch bis zum 29.1. läuft, das genaue Gegenteil.

Ja, alle Unkenrufen zum Trotz - es fanden sich BesucherInnen auf der Messe ein. Und zwar gar nicht wenige.

Foto: Gregor Kucera

Auf Seiten der Aussteller

fehlten einige prominente Namen. Ein großer Softwarekonzern aus Redmond etwa, oder auch Cisco, Sun, die Telekom Austria und so weiter und so fort. Aber und das ist der interessante Aspekt an der Sache - Die IT-Branche steckt definitv nicht in der Krise.

 

Foto: Gregor Kucera

Überall sind Ärzte

Von vielen Ausstellern war zu vernehmen, dass die Auftragslage ausgezeichnet sei. Viele Unternehmen würden aus Angst vor der Krise wieder das Thema Outsourcing aufgreifen. Risikomanagement boomt und - der Krise sein dank - noch nie wollten so viele Unternehmen wissen, wo sie noch einsparen können.

Aber, und dies verwirrt, auf der Messe finden sich unzählige "Ärzte". In jeder Halle stehen entsprechende Schaufensterpuppen in weißen Kitteln mit Stetoskop und rotem Kreuz am Rücken.

Foto: Gregor Kucera

Und wenn es keine Puppen sind,

dann wandern mehr oder weniger echte Krankenschwestern und...

Foto: Gregor Kucera

Pfleger beziehungsweise Sanitäter

durch die Hallen. "Woran krank es in der IT?". Vermutlich an überlastetem Personal. An der Angst vor möglichen Einsparungspotenzialen in der eigenen IT-Abteilung? oder aber an den Lohnkürzungen, die aufgrund der Wirtschaftskrise kommen werden, obwohl die Auftragslage sehr gut zu sein scheint?

Darauf findet sich auf der Messe, trotz mehrmaligem Nachfragen bei Ausstellern, leider keine Antwort.

Foto: Gregor Kcuera

Ach ja, da waren noch andere...

Köche warben ebenso für IT-Lösungen, wie...

Foto: Gregor Kucera

Feuerwehrmänner

Bei Brodinger war aber wenigstens klar, warum dem so ist - der Anbieter hat sich auf Brandschutzlösungen in Serverräumen spezialisiert.

Aber egal, eigentlich sollte es ja um die Messe ITnT gehen...

Foto: Gregor Kucera

Die Hallen C und D

sind diesmal der Schauplatz der Aussteller. Nicht zu groß und auch nicht zu klein, könnte man sagen.

Foto: Gregor Kucera

Pinguine, das muss Linux sein

Mitnichten. Hier zeigt LG neue Flachbildschirme.

Foto: Gregor Kucera

Noch ein Pinguin

Diesmal ist es wirklich Linux.

Foto: Gregor Kucera

Sicherheit tief unter der Erde

Die Kapsch Business Com zeigt ein Modell ihres "Earth Data Safe", der sich tief im Berg in der Nähe von Kapfenberg findet.

Foto: Gregor Kucera

Vor diesem Foto-Shooting

erklärte Kari Kapsch, dass sein Unternehmen aufgrund der Krise viele Aufträge erhalte. Outsourcing wird dabei als zentrales Wachstumsfeld gesehen.

Foto: Gregor Kucera

Für Technikverliebte

gibt es auf der ITnT nicht allzu viel Consumer Hardware. Ein paar Flachbildschirme, Logitech Tastaturen, Laptops und Mobiltelefone ausgenommen.

Das Hauptaugenmerk liegt auf Software-Lösungen. Die lassen sich schwer fotografieren, dafür werden sie bei den einzelnen Ständen der Aussteller gerne erklärt und ausführlich präsentiert.

Foto: Gregor Kucera

Des EeePCs "großer" Bruder

Asus stellt auf der ITnT eine breite Palette an Produkten vor. Unter anderem den "EeePC Desktop".

Foto: Gregor Kucera

Der gößte Aussteller in diesem Jahr

SAP und Kapsch matchen sich um den größten Stand. SAP hat die Nase kanpp voran.

Foto: Gregor Kucera

HP ProCurve ist

ebenso zu finden, wie...

Foto: Gregor Kucera

T-Mobile

Der Provider macht gemeinsam mit "3" die Vertretung für die heimischen Mobilfunker.

Foto: Gregor Kucera

Neues Logo

Aber derzeit noch die alten Pakete, Preise und Geschwindigkeiten. UPC ist ebenso zu finden.

Foto: Gregor Kucera

Ein bisschen Ifabo-Feeling

LeserInnen im besten alter werden sich vielleicht noch an die Ifabo erinnern. Die Messe war noch was, wie man so sagt. Vielleicht war sie auch das gar nicht wirklich, aber man erinnert sich leicht verklärt an die damalige Zeit als Commodore eine eigene riesige Halle hatte.

Dann kamen die Messen, die für "Normalsterbliche" und jüngere BesucherInnen verschlossen waren. Und dann das: eine Schulklasse voll ausgestattet mit Werbematerial marschiert lachend, aber nicht lautstark durch dei Halle. Na so was aber auch...

Foto: Gregor Kucera

Microsoft war übrigens nicht da

Nicht mit eigenem Stand, aber dank unzähliger Silber-, Gold- und Platinpartner ein allgegenwärtiger "Geist".

Das Fazit der ITnT: Heuer ist es nicht schlechter als im letzten Jahr. Während die großen Aussteller sparen und auf die Messe verzichteten, zeichnet es sich ab, dass kleinere Anbieter tatsächlich profitieren könnten. Denn Zuhören. Lösungen anbieten und Präsenz zeigen, wird wieder wichtig. Die IT ist nicht in der Krise, sondern schickt sich an, aus der Krise zu führen. (Gregor Kucera, derStandard.at, 28.1.2009)

Foto: Gregor Kucera