Washington - Die neue US-Außenministerin Hillary Clinton hat die Korrektur von Fehlentscheidungen der Vorgängerregierung zu einer ihrer vorrangigen Aufgaben erklärt. "Wir haben eine Menge Schaden zu beheben", sagte Clinton am Dienstag vor Journalisten im Washingtoner Außenministerium. In ihren ersten Beratungen mit ausländischen Gesprächspartnern habe sie den Eindruck gewonnen, "dass es rund um die Welt ein großes Aufatmen" wegen des Regierungswechsels in Washington gebe. "Die Leute äußern ihre Anerkennung für den neuen Kurs und das Team des Präsidenten", sagte Clinton.

In klarer Abgrenzung zur Politik des früheren Präsidenten George W. Bush betonte Clinton, dass in der Außenpolitik unter Barack Obama die Bereiche Diplomatie und Entwicklungshilfe gleichen Stellenwert hätten wie die Aspekte Sicherheit und Verteidigung. "Wir wissen, dass der neue Ansatz gegenüber der Welt im Interesse unseres Landes ist", sagte Clinton.

"Unentbehrliche" Verhandlungen

Die Außenministerin sagte weiter, dass sie am Dienstag in Gesprächen mit der Führung in Bagdad das anhaltende Engagement der USA beim Aufbau eines "demokratischen und souveränen Irak" zugesichert habe. An den Sechs-Länder-Gesprächen mit Nordkorea wollten die USA ebenfalls festhalten. Diese Verhandlungen seien "unentbehrlich" für eine Beilegung des Atomstreits mit Pjöngjang. Clinton kündigte außerdem an, dass Obamas Regierung einen "umfassenden Dialog" mit China anstrebe. Die bisherigen Kontakte seien zu sehr auf Wirtschaftsfragen beschränkt gewesen.

Clinton erwartet im Atomstreit mit dem Iran den nächsten Schritt von der islamischen Republik. Der Iran habe nun die Gelegenheit, seine Bereitschaft zu einem ernsthaften Dialog zu beweisen. Sie spielte auf ein Interview von Obama an, der erklärt hatte, der Iran werde die ausgestreckte Hand der USA vorfinden, wenn er bereit sei, seine Faust zu öffnen. "Ob sich diese Faust etwas öffnet, hängt eigentlich von ihnen ab", sagte Hillary über die iranische Regierung.

Clinton betonte ferner die Bedeutung der Beziehungen zu China und das Recht Israels, sich gegen Raketenangriffe der radikal-islamischen Hamas zu verteidigen. (APA/Reuters)