"Hereinspaziert, hereinspaziert!" Das Musuem für Unterhaltungskunst in der Karmelitergasse in Wien-Leopoldstadt wartet trotz Platznot - man muss sich den Raum mit dem Bezirksmuseum teilen - wartet mit unzähligen Exponaten zur Zirkusgeschichte auf. Museumsleiter Robert Kaldy ist selbst vom Beruf Zauberer ("Karo") und besitzt eine riesige zirkushistorische Sammlung.

Foto: derStandard.at/Gedlicka

Unter den Schmuckstücken des Museums für Unterhaltungskunst findet sich ein Originalkostüm der legendären Sängerin, Tänzerin und Schauspielerin Josephine Baker, die auch öfter in Wien auftrat.

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Das Museum für Unterhaltungskunst verfügt unter anderem über eine riesige Sammlung an historischen Plakaten.

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Insgesamt ist derzeit nur rund ein Viertel der Bestände ausgestellt, so Robert Kaldy, der bei seinen Ausstellungen vor allem auf die österreichische und speziell auch auf die Wiener Zirkusgeschichte fokussiert.

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Dressurakte mit Wildtieren fanden ursprünglich nicht in der Manege statt, sondern es wurde ein Raubtierkäfig in die Arena geschoben. Dabei wurden nicht so sehr Kunststücke vorgeführt als die Tiere zu furchterregendem Brüllen gebracht.

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Eine virtuose, mit vielen Preisen ausgezeichnete Dompteurin stammte indessen aus dem Wiener Prater: "Miss Senide" debütierte 1883 mit ihrer Raubtiergruppe im Circus Renz in Berlin und reiste dann durch Österreich, Portugal, Spanien, Belgien, Frankreich und Russland. Ihre Mutter besaß übrigens ein Patent für "Schnellfotos", die auch auf Vasen angebracht wurden.

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Ganz in weiß: Das Kostüm des deutschen Star-Dompteurs und Zirkusdirektors Gerd Siemoneit-Barum.

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Erstaunlich lebendig wirkt das ausgestopfte einstige Lieblingstier eines niederösterreichischen Dompteurs.

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Was Clowns so brauchen, vom Kostüm bis zu den vielleicht größten Clown-Schuhen der Welt.

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Musikinstrumente und ...

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... Perücken in verschiedensten Ausführungen dürfen hier nicht fehlen.

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Bei Clown-Kostümen handelt es sich in der Regel um Unikate, schließlich sind diese so etwas wie eine Visitenkarte.

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Als größter Jongleur aller Zeiten gilt für viele der 1896 in Russland geborene Enrico Castelli, der mit seiner "zwölffachen Balance" und seinem Spiel mit elf Bällen bekannt wurde. Einige seiner Utensilien sind heute im Museum für Unterhaltungskunst ausgestellt.

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Ein bekannter Wiener Artist, dessen Jongleur-Keulen zu sehen sind, war Ralph Stone.

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"Henry Smith" lautete der Künstlername eines Wiener Kraft-Jongleurs. In Kriegszeiten wurde zuweilen auch mit granatenförmigen Gegenständen jongliert.

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Prächtiges Pferdegeschirr war einst unabdingbar für einen Zirkus. Sein Glanz sollte beim Einzug in eine Stadt für Aufermksamkeit sorgen. Gleichzeitig war es eine Kapitalanlage, die im Notfall veräußert werden konnte.

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Zu den internationalen Stars der Wiener Zirkus-Szene gehörte der 1851 in Russland geborene Nikolai Wassiliewitsch Kobelkoff, dessen Orignalrequisiten und Kleidung ausgestellt sind. Kobelkoff verblüffte ohne Arme und Beine mit Mal- ebenso wie mit Schießkünsten und zündete sich in seinem Kosakenkostüm steckende Zigarren selbst an.

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"2 LYRK": Winzige, selbst gefertigte Fahrräder waren einst die Vehikel eines Wiener Artistenpaares.

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Teil der Sammlung sind auch nostalgisch anmutende Zirkusmodelle und ...

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... Spielsachen.

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Der Zirkus versprach seit jeher ein Leben "on the road". Auf welche Arten Zirkusse einst reisen, macht ein weiteres Modell anschaulich.

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Wien hat eine lange Zirkustradition: Der von Josef Georg Kornhäusel  geplante "Circus Gymnasticus" wurde 1808 im Prater von einem Kunstreiter eröffnet. Es war nach dem Zirkusbau von Astley in Paris der zweite derartige Bau in Europa. 1852 wurde das Gebäude verkauft und kurz danach abgerissen.

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Es schaut ein Pferd aus der Wand. Der Pferdekopf prangte einst auf der Eingangsfassade des Wiener Renz-Gebäudes (1854-1956) und war Zeuge eines wichtigen Kapitels österreichischer Zirkusgeschichte. (glicka, derStandard.at, 2. Februar 2009)

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Museum für Unterhaltungskunst
(ehemaliges Österreichisches Circus & Clown Museum)
Karmelitergasse 9
1020 Wien

Öffnungszeiten:
Sonntag 10 bis 13 Uhr
Jeder 1. und 3. Donnerstag im Monat 19 bis 21 Uhr.
Eintritt frei

Link
www.bezirksmuseum.at/muk

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